Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

tember waren die 42er schußbereit, obwohl uns die Achtung 
der holländischen Neutralität verhinderte, die gerade Eisen- 
bahnlinie Köln—Aachen, Maastricht —Antwerpen zu be- 
nutzen, und uns nötigte, alle Züge über Lüttich zu leiten. 
Immerhin gestattete uns der Besitz von Lüttich und Namur, 
das schwere Belagerungsgerät über zwei Linien: Lüttich^- 
Löwen—Mecheln und Namur—Brüssel heranzuführen. Da 
für eine neuzeitliche Belagerung vor allem das Eisenbahn- 
netz maßgebend ist, so lag nichts im Wege, Antwerpen aus 
der Richtung Brüssel—Mecheln anzugreifen. 
Auf diesem Wege trat uns zunächst das Fort Waelhem, 
nördlich Mecheln entgegen. Wenn sich dieses auch Helden- 
mütig verteidigte, wie man überhaupt die Zähigkeit der Bel- 
gier, denen angeblich 30 000 bis 40 000 Engländer zur 
Seite standen, nur anerkennen kann, so waren doch schon 
am 4. Oktober so viele Forts des äußeren Gürtels in einer 
Breite von 13 Kilometern gefallen, daß das Feuer auf die 
veraltete südöstliche innere Fortlinie, besonders Fort IV. 
und V eröffnet werden konnte. Damit stand unser grobes 
Geschütz nur 18 Kilometer von den wichtigsten Punkten der 
Stadt entfernt. Am 7. Oktober fiel Fort Broechen auf der 
Ostfront, und um den Besitz der von diesem Werk auf das 
obengenannte Fort Waelhem fließenden Nethe mit ihren 
sumpfigen Ufern wurde schon die Nacht hindurch bei Mond- 
schein erbittert gekämpft, wobei dem Feinde, Belgiern und 
Engländern, 4 schwere Batterien, 52Feldgeschütze und viele 
Maschinengewehre im offenen Feld abgenommen wurden. 
Auch erschien in diesen Kampfnächten gewöhnlich ein Zeppelin 
über der hartbedrängten Stadt und vermehrte durch seine 
Bombenwürfe noch die Angst der Bevölkerung. 
Da die Engländer dem König der Belgier nicht erlaubt 
hatten, die Festung zu übergeben, mußte zur Beschießung 
geschritten werden. Nachdem die wackeren deutschen Pioniere 
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