Wie Hindenburg auf dem Kriegsschauplatz
erschien.
Seit mehreren Iahren gehörte Hindenburg dem Be¬
urlaubtenstande an, da erinnerte sich der Kaiser des Stra-
tegen, den er von großen Manövern her gut persönlich im
Gedächtnis hatte und übertrug ihm das Oberkommando in
Ost- und Westpreußen. Eine ungeheure Heeresmasse drängte
aus dem Osten heran. Es galt energisch handeln.
Generalmajor Ludendorff, der sich im Sturm auf
Lüttich ausgezeichnet hatte und dort mit dem Orden Pour
le merite ausgezeichnet worden war, wurde Hindenburg als
Chef des Generalstabs beigegeben. In der zweiten Hälfte
des August traf Hindenburg in Deutsch-Eylau in West-
preußen ein und begann sofort mit den Entwürfen zur Be-
freiung Ostpreußens.
Dabei stand Hindenburg einer ungeheuren Aufgabe gegen-
über, denn er hatte zwei feindliche Armeen zu schlagen, von
denen ihm jede einzelne zahlenmäßig weit überlegen war.
.Es galt also, die Truppen neu zusammenzufassen und nach
klaren Befehlen wieder zum Siege zu führen. Dieser Sieg
mußte so schnell erfolgen, daß nach Niederringung der ersten
nach Ostpreußen eingedrungenen russischen Armee erst der
Angriff gegen die zweite eröffnet werden konnte. Der alte
Feldmarschall Moltke sagte einst, als er vor dem Bilde
Gneisenaus stand und ein taktloser Bewunderer ihn mit
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