Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

Graf Haeseler über die stärksten Kräfte des 
kriegerischen Erfolges. 
Gewiß ist der alte Graf ein Soldat durch und durch, 
der die körperliche Ausbildung und Ertüchtigung der Mann- 
schaft nicht gering achtet. Aber wiederholt hat er doch aus- 
gesprochen, daß alle darauf ruhenden Eigenschaften den Er- 
folg nicht sichern könnten, wenn nicht vor allem auch sittliche 
Manneszucht, die Entwicklung der moralischen Kräfte, bei 
den Soldaten gepflegt würde. In den Iahren 1900 und 
1912 hat er ein zweibändiges Werk: „Zehn Jahre im Stabe 
des Prinzen Friedrich Karl" veröffentlicht, das die Grund- 
sätze erkennen läßt, die den berühmten militärischen Erzieher 
leiten. Darin spricht er von den sittlichen Kräften, die in 
der Menschenseele schlummern, und führt dann aus: „Diese 
Regungen der Seele sind das Geheimnis, das Gott in die 
Menschenbrust gelegt hat. In ihnen liegt der Ursprung alles 
Großen und Edlen, aber auch der Kern alles Schlechten und 
Gemeinen, was je geschah. Hier wurzelt das religiöse Ge- 
fühl, dasjenige, was man Herz nennt, Mut und Tapferkeit, 
Liebe für König und Vaterland (Patriotismus), Anhäng- 
lichkeit an die Vorgesetzten, an die Kameraden, an den 
Truppenteil, Treue, Hingebung und Begeisterung, Wille und 
Willenskraft, Ehrgefühl, Drang nach Auszeichnung, aber 
auch das Gegenteil von all dem: Furcht, Grauen, Entsetzen 
und jede schlechte Eigenschaft. In der Seele also liegen Eigen- 
schaften, durch welche man Schlachten gewinnen oder verlieren 
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