Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

Bereifungen zu dem würdigen Schauspiel und während sei- 
nes Ablaufes zu vermeiden. Es ging dann auch der ganze 
Einzug mit starkem Eindruck vorüber. Die Männer ent- 
blößten still die Köpfe, neigten die Hüte tief 
vor der würdigen Erscheinung des Oberbefehls- 
Habers der Armee, die sich durch Ausdauer, Whig- 
keit und nicht zu schwächende Kampflust den Ein¬ 
gang in die Tore von Warschau erzwungen hatte. 
In der Person des Bruders des Bayernkönigs 
verkörperte sich den Bürgern Warschaus die 
schlichte deutsche zielbewußte Art und so grüßten 
sie ihn in Ehrerbietung durch alle Straßen. Bis zum Sach- 
senpark bot sich das gleiche, schöne ruhige Bild eines warm- 
herzigen, freudigen und würdevollen Empfanges. Vor dem 
großen Säulenportal des Parkeinganges erfolgte dann, nach 
der Meldung des Polizeipräsidenten über die Haltung der 
Stadt, ein Vorbeimarsch der Ehrenkompagnien und im An¬ 
schluß daran zeichnete Prinz Leopold persönlich im Beisein 
des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und des Her- 
zogs Ernst Günther von Schleswig-Holstein eine Abteilung 
von Mannschaften, die sich in den letzten Tagen besondere 
Verdienste erworben hatten, mit dem Eisernen Kreuze ans. 
Dann fuhr Prinz Leopold nach dem alten polnischen Königs- 
schloß, wo er Quartier bezog. Dort empfing er eine Ab- 
teilung der Stadtvertretung, die die Ergebenheit der Stadt 
zum Ausdruck brachte. Ein festliches Leben herrschte auf den 
Straßen, denn die Russen waren inzwischen auch aus Praga 
abgezogen, nachdem sich längerer Widerstand nutzlos erwies. 
Ein neues Element hatte vom „Paris des Ostens" Be- 
sitz genommen. An Stelle der Kosaken und Baschkiren, des 
russischen Soldaten mit der schief auf dem Ohr sitzend«» 
Mütze war der deutsche Soldat getreten, auf dem Kopf die 
überzogene Pickelhaube, angetan mit seiner vom Kriege mit¬ 
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