Volltext: Die Zukunftsküche

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«rtetsten Gaumen, so dass man auch von dieser Seite aus gegen 
jedwede andere Gewürzgattung aufzutreten beliebt.- 
Die Meinungen bezüglich des Verbleibes der vollen Essig 
flasche in der Zukunftsküche gehen auch weit voneinander, denn sie 
scheint heutzutage so ziemlich noch jeder Hansfrau und Köchin als 
ganz unentbehrlich, und doch ist sie dabei geradeso zu entbehren, wie 
all die vbgenannten Gesundheitsfeinde, in deren Reihe sie eigentlich 
mit vollstem Recht auch gehört; darum fort mit ihr! — Haben wir 
doch in der Citronensäure, entweder aus frischen Früchten, oder in der 
käuflichen, flüssigen (echten) einen weit besseren, schmackhafteren und 
n a t ü r kichere n Ersatz. 
Der Kampf mit alten Borurtheilen wird immer heißer und für 
Biele jedenfalls unerträglicher, denn „da heißt's ja von A bis Z alles 
frisch erlernen! Sogar unser bis jetzt gebräuchlicher Fettzusatz und Fett- 
verbrauch soll abgeändert werden; na, das geht doch zu weit!" 
Sv in diesem Tone wird meine Einführung in die Zukunftsküche 
jetzt eben kritisiert werden, aber trotzdem lasse ich mich nicht beirren, 
gieße mein Wasser sogar direct ins heiße Fett, um ja die Kampfes 
weise erst recht aufflammen zu machen! Was wird man wohl 
einander für ungläubige Gesichter zeigen, wenn ich hier rundweg er 
kläre, dass man das Schweinefett, ob nun direct als solches gekauft, 
oder aus Filz daraus selbst gewonnen, entschieden aus der Zukunfts 
küche g u entferne n h a t, weil es: 
1. Ein unreines Fett i st und bleibt. 
Das Zerlassen beweist dies in erster, und der Geschmack nachher 
in zweiter Linie, welch letzteren natürlich nur gesund erhaltene 
Geschmacksnerven herauszufinden vermögen. 
2. I n Folge seiner Unreinheit und e i g e n t l i ch e n H e r- 
st a in m u n g v e r sch i e d e n e g e s u n d h e i t s s ch übliche N a ch- 
theile mit s i ch b r i n g t. 
3. Die Hauptsache, weil es den Speisen de N n a t ü r- 
l i ch e n Ges ch m a ck ganz u nd gar verdirbt. 
Ersatz hiefür hat man in guter, stets frischer Naturbutter, die 
selbe lässt sich als Fett bei allen Speisen verwenden ; da es aber in 
Großstädten, sowie auch schon zumeist auf dem Lande ein wahres 
Kunststück ist, ganz reine, schmackhafte Butter zu bekommen, so folgt 
daraus, dass wir nothgedrungen auch gleichzeitig für diese einen Ersatz 
suchen müssen. In der sich immer mehr und mehr einführenden Cocos- 
nuss-Butter (Laureol) haben wir auch hiefür glücklich einen Anhalts 
punkt gefunden, der uns über alle Fettmängel hinüberführt; es ist
	        
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