Volltext: Die Zukunftsküche

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die Wärme bei Beginn des Dörrens, so lange sie noch nass sind, eher 
etwas höher sein, als späterhin und am Schluss. 
In kürzeren oder längeren Pausen muss ein Wechseln der Hürden 
mit den trockenen Früchten und Gemüsen vorgenommen werden. Dies 
geschieht bei dem Kernobst und dem Gemüse derart, dass etwa alle 10, 
20—30 Minuten je nach der Lebhaftigkeit und Glut des Feuers die 
oberste Hürde unter die unterste geschoben und bei dem Steinobst und 
den Heidelbeeren so, dass die unterste herausgenommen und oben auf 
gestellt wird. 
Ein-, zwei- und sogar mehrmalige Unterbrechungen im Trocknen 
üben ans Güte und Aussehen der Dörrerzeugnisse keinen nachtheiligen 
Einfluss aus, sind sogar beim Steinobst zur Erhöhung des Glanzes 
und Wohlgeschmackes sehr erwünscht; blos bei Bohnen empfiehlt sich 
zur Erhaltung der schönen, saftgrünen Farbe, die sonst sehr leicht ver 
blaßt, ein ununterbrochenes Dörren. 
Da wegen der verschiedenen Größe und Reife ein gleichmäßiges 
Trocknen und gleichzeitiges Fertigwerden des auf einer Hürde befindlichen 
Obstes oder Gemüses nicht möglich ist, so muss das gedörrte Prvduct 
aus dem noch nicht fertigen ausgesucht werden. Je höher nämlich die 
Temperatur in der Dörre ist, desto ungleichmäßiger geht das Trocknen 
auf jeder Hürde von statten und desto aufmerksamer muss das fertig 
Gewordene ausgelesen werden. 
Um möglichst bald wieder leere Hürden zum Füllen mit frischer 
Ware zu bekommen, vereinigt man am besten nach dem ersten Auslesen 
des fertig gedörrten Obstes oder Gemüses das noch Unfertige von 2—3 
auf einer Hürde, wodurch die Leistungsfähigkeit der Herddörre wesentlich 
gesteigert wird. Die frisch beschickten Hürden darf man aber nicht unten 
einschieben, sondern man muss sie über die schon angedörrte Ware stellen, 
damit diese durch die Feuchtigkeit nicht mehr anzieht und infolgedessen 
später fertig wird. 
Äpfel sind trocken, wenn sie beim Durchbrechen schwammiges 
Fleisch zeigen, das beim Zusammendrücken mit zwei Fingern keine Feuchtig 
keit mehr abgibt. Aus der Dörre an die Luft gebracht, werden sie bald 
ganz hart und spröde wie Glas; nach einigen Stunden sind sie schon 
wieder geschmeidig. 
Birnen, Steinobst und Heidelbeeren sind fertig, sobald sich kein 
Saft mehr aus dem Innern der Früchte mit den Fingern heraus 
quetschen lässt. 
Das Gemüse ist gedörrt, wenn es sich nicht mehr feucht anfühlt.
	        
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