Volltext: Die Zukunftsküche

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festesten Stützen ihres Haltes, denn man erzieht in diesem Falle Ge 
schöpfe, welche keinen sogenannten fleischbedürftigen und an Fleischgenuss 
gewöhnten Magen haben. Damit werfen wir dann die so schöne 
Theorie: „der Mensch ist an Fleisch gewöhnt und kann, d. h. soll 
von ihm nicht ablassen", über den Haufen; können aber gleich mit 
Neugier darauf warten, welche plumpe Ausrede man dann gegen die 
fleischlose Ernährung haben wird. 
Im weiteren Verlaufe unseres Principes werden auch eine ganze 
Anzahl „großer" Männer dadurch iu Verlegenheit gebracht, wenn man 
solche richtig ernährte Kinder den Früchten ihrer Weisheit gegenüber 
stellt. Erstere werden die Gesundheit, Schönheit und Lebenskraft ver 
körpern, letztere aber Spitalspflanzen in voller Blüte sein. 
Wir verzichten, ja können somit ganz leicht auf jede wissenschaft 
liche Bestätigung solch natürlicher Lebensbedingungen verzichten, denn 
die Natur krönt ihre Werke selbst. Jetzt schon werden eine ganze Menge 
Vegetarierkinder ob ihres blühenden Aussehens, ihrer Geistesschärfe 
und Körperkraft von den umstehenden Verwandten und Bekannten 
mit offenen Augen und Munde angestaunt. So tvurde auch unlängst 
das 6 Monate alte Söhnchen des Herrn Ritter v. Spann (Jünger 
Diefenbach's), das während seines ganzen Verweilens auf Erden noch 
kein Stückchen Wäsche am Leibe gehabt und dessen Mutter sich mit 
der allerkärglichsten Nahrung (Rohkost) zufriedengab, von einer großen 
Versammlung angestaunt. Ein freudiges „Ah!" ertönte aus Aller 
Munde, als dies nackte Knüblein (es war im November) gezeigt wurde 
nüd selbes auch gleich sein Plaudermäulchen in Gang setzte. 
Ganz besondere Vortheile der vegetarischen Ernährungsweise 
zeigen sich, wenn die Zeit des Schulbesuches herangekommen, in welcher 
Beziehung uns die Lehrer das beste Werbematerial für unsere gute 
Sache liefern könnten. Solche Kinder sind es eben, welche Eltern und 
Lehrer in Bezug auf Lern- und Begriffsvermögen den ganzen Kummer 
abnehmen. Bei diesen geht's eben spielend, während die Fleischesser 
oftmals den „Nürnberger Trichter" brauchen könnten. 
Ein weiteres Ergebnis unserer guten Sache ist der Unterschied 
zwischen den Kindern der sogenannten besseren Classen und jenen der 
armen Bevölkerung, wobei man auffallend sehen kann, wohin üppiger 
Fleischgenuss führt. Die Kinder der Armen haben trotz oder gerade 
wegen der oft sehr kargen Kost viel mehr Lebenskraft und sind zumeist 
viel bildungsfähiger. Solche Kinder würden sich daher manchmal viel 
eher für höhere geistige Berufe eignen als jene, die von der Natur des 
Geldsackes zu derartigen Berufen bestimmt werden. In diesem einen
	        
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