Volltext: Die Zukunftsküche

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Grunde soll diesen hier an dieser Stelle und der folgenden mehr Raum 
gelassen werden. 
Die Beeren des Waldes, also nicht des Gartens, weil letztere 
an Nährwert und Kraft den erstgenannten lange nicht nahekommen, 
verdienen eine solche Beachtung und Wertschätzung, wie wir 
unsere theuersten Schniuckgegenstünde beschützen, da auch sie als solche, 
im vollsten Sinne des Wortes, zu betrachten sind. Sie geben uns 
eben gesundes und reichliches Blut, damit kraftstrotzende Gesundheit, 
blühendes Aussehen, welches mit dem schönsten Schmucke wetteifert, ja 
überhaupt nicht übertroffen werden kann. 
Diese Art Schmuckgegenstand sei ganz besonders für die blutarme 
Kinder- und Frauenwelt hervorgehoben, denn damit erreicht man viel 
mehr Gefallen, als mit allem anderen möglichen Tand, welcher nur das 
krankhafte Aussehen verbergen soll, aber nicht kann. Nun, Ihr Frauen, 
füllt Euere Schmuckkästchen (Küchen) künftighin mehr mit Gesundheits 
perlen: Erdbeeren, Heidelbeeren, Hollunder u. dergl. und schafft diesem 
allseits einen tüchtigen Zuspruch. 
Im Anschluss an die Wichtigkeit der Waldesfrüchte sei auch 
gleichzeitig die ernste und dringendste Ermahnung gegeben, dass man 
diesen Pflanzen und Stauden viel mehr öffentliche und persönliche 
Schonung zu Theil werden lassen soll: Das Pflücken der Beeren sammt 
Strauch, das unnöthige Zertreten derselben und ähnlicher Vandalis 
mus sollte strengstens verboten und vermieden werden. Dadurch er 
reichen wir dann einen unerschöpflichen Reichthum an solchen Früchten, 
welchen sich die Landbevölkerung glücklicherweise nach Belieben und 
lange Zeit vergönnen kann; aber auch den Städtern könnte dieser 
wichtige Genuss in viel bedeutenderem Maße geboten werden. 
Wie nun in der Stadt zukünftig der Beerenvbstmarkt zu heben 
wäre, das liegt ganz und gar in der Macht der Frauen, denn wenn 
selbe schon rechtzeitig und beständig darnach Nachfrage halten, wird 
dieser auch zeitig genug und in Menge mit solchen Obstsorten beschickt 
werden. 
Auf diese Art wird es dann Allen möglich, den Beerenobstgenuss 
so bald wie möglich beginnen, lange ausdehnen und auch billig ver 
schaffen zu können. Die gütige Waldesnatur ist ganz dazu angethan, 
uns diese vorzüglichen guten Gaben in jeder Menge bieten zu können, 
nur darf der Mensch mit seinem Übermuthe nicht hinkommen, oder 
muss selben in g e b ü r e n d e n Schranken halten. 
Wo das Gute also überall so nahe, warum dann sein Heil erst 
.n der Ferne suchen? — Hier seien die verschiedenen chemischen Fabriken
	        
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