Volltext: Die Zukunftsküche

Einen weiteren Entwicklungsgang dieser Bewegung brachte der 
geschäftliche Verkehr, welcher bei mir eigentlich zum weitaus größten 
Theile ein freundschaftlicher geworden, mit sich. Ich suche nämlich mein 
Glück nur im Glück und der Gesundheit meiner Mitmenschen, wes- 
wegen ich mir oft und oft die einzelnen Lebens- und Gesundheits 
verhältnisse meiner Freunde schildern lasse. Dabei vernahm ich fast nur 
tieftraurige Verhältnisse, wodurch schließlich die Triebfeder des Helsens bis 
zum Äußersten angespannt werden musste. Seit dieser Zeit bin ich auch 
der zudringliche Reformer, wie er es sein soll und versuche es somit auf 
jede Art und Weise, den schmalen Weg der Zufriedenheit zu weisen. — 
Aber vergebens war's wohl zu oft, man wollte nur bis hieher und 
nicht weiter! — Jedesmal sobald ich mit weniger kranken Leuten 
darüber sprach, war höhnisches Gelächter die Antwort auf meine An 
schauungen. Schwerkranke Mitmenschen hingegen wären der richtigen 
Lebensweise ohneweiters und gerne gefolgt, aber es war fast zu spät 
dazu! — Dass auch die Lachenden dieses „zu spät!" einstmals zu 
beklagen haben werden, ist meine vollste Überzeugung, denn der 
Anfang vom Ende hat sich ja doch bei Vielen schon angekündigt; 
leider wird dies noch immer verkannt. Bei derartigen Betrachtungen 
bemächtigte sich meines Gemüthes stets eine ganz bedeutende Wehmuth 
um die betreffenden Ungläubigen, was mir schließlich für die folgenden 
ungeschminkten Worte die Feder in die Hand drückte. 
Die Abhandlungen dieser ungeschminkten Wahrheiten, welche ich 
in nachfolgender Sammlung der Öffentlichkeit übergebe, sind aus Beob 
achtungen, Erfahrungen und praktischen Fragen des täglichen Lebens 
hervorgegangen, welche daher zur Richtschnur und allgemeinen An 
wendung dienen sollen. Gleichsam wie in einem Spiegel, wird in an 
schaulicher Weise die fortschreitende Entartung der Menschheit vor 
Augen geführt. Die Wiedergabe der eigenen Bilder unrichtiger Lebens 
wege und deren Folgen können am ehesten zur Umkehr mahnen; 
unsere Genussmenschen werden nämlich von ihrer schädlichen Gewohnheit 
nicht ablassen, solange selbe einestheils noch mit einem Mantel ge 
schminkter Worte bedeckt ist, anderntheils ihnen der gute Wille zur 
Erkenntnis und Selbstbesserung mangelt.
	        
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