Volltext: Stadt und Festung Belgerad

„Dreihundertneunundfünfzig, Herr General." 
Sie hielten ein Mahl mitten unter den Toten. Der von 
jenem Überfall noch übrigblieb, war ein Zigeuner. Er 
trat mir seiner Geige unter die Schmausenden, deren Ge¬ 
sichter vom herben Landwein gerötet waren; sie hatten 
eben erfahren, die Deutschen seien in einen Stadtteil 
Belgrads eingedrungen, aber wieder hinausgedrängt 
worden. Aber der Zigeuner stieß nicht mit den vielen Glä¬ 
sern an, die ihm entgegengehalten wurden; er goß seinen 
wein auf die Erde, unter der die Toten lagen. Dann 
spielte er und sang das Lied: 
„Liebster, mein Liebster, nimmer soll enden 
Die flacht, die lange, dunkle, nie kommen 
Der Morgen, wo du fortziehst zur Schlacht . .." 
Die Schienen klangen seltsam, als Marcel Dunan ein¬ 
stieg und über die vielen Gräber fuhr mit den betenden 
Soldaten: „Der Allmächtige gebe ..." 
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