Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

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gefällig und dienstfertig — vecht brave und kenntnisvolle Leute. 
Um den Nachmittag bam ich durch ein Manöver, dem ich doch 
beizuwohnen mich bewegen ließ, weil der Kaiser und die ganze 
Familie daselbst war, allein man durfte nicht so nahe hinzu; 
es war eine unermeßliche Menge von Menschen draußen. Der 
Kaiser brach das Manöver bald ab, und ich habe nicht vielmehr 
davon gehabt, als ein paar Stunden müde gegangen zu sein — 
ohnehin bin ich den ganzen Tag auf den Beinen, gehend oder 
stehend, sitze nur morgens, wenn ich an Dich schreibe, und 
abends im Theater, vorgestern, da kein italienisches Theater, 
sondern pantomimissches Ballett war, beim weltberühmten 
Kasperl, das heißt im Leopoldstädtischen Theater, also itzt auch 
dies vielberühmte Wunderding gesehen. Es ist nicht so schwer, 
Dir einen kurzen Begriff davon zu geben. Die Hauptperson ist 
itzt Herr Jgnaz Schuster, die Stücke, in denen er spielt, sind 
die falsche Primadonna, die Hüte im Theater — ich sahe die 
schlimme Liesel —, also gar keine außerordentliche, eigentüm— 
liche, noch grobkomis che Stücke. Schuster ist nicht ein gemeiner 
und niedriger Komiker, wie Carl, den Du in München gesehen, 
sondern etwa wie Gern, im ganzen von derselben Force, ein 
kleiner, buckliger Mann wie Köster. Das Stück selbst war sonst 
sentimentalisch, moralisch lahm, die übrigen Akteurs und 
Aktricen umendlich steifer und langweiliger als die mittel⸗ 
mäßigen in Berlin. Dies Stück dauerte etwa eine Stunde, 
dann kam eine Pantomime mit Musik, die ewige Geschichte vom 
Harlekin mit seiner Kolombine; da habe ich dann einmal diese 
Geschichte in ganzer Ausführlichkeit angesehen — dies ist eine 
ganze Hecke von lustigen Unsinnigkeiten —, Gassenhauer, Tanz— 
musik, rast und tollt dies drittehalb Stunden ohne Rast und 
Ruhe fort. Diese Vorstellung hat mich sehr unterhalten, viel 
mehr als das erste Drama — man hat kaum Zeit zum Lachen —, 
denn immer kommt etwas Neues und andres, und alles mit 
der größten Lustigkeit, Gewandtheit; auch Ballette kommen 
darin vor, keine Beinausstreckereien — kurz, höchst ergötzt, kam 
ich, beinahe erst 11 Uhr-davon nach Hause. 
Gestern vormittag war ich erst in einigen Kirchen, dann 
in der Sammlung von Erzherzog Karls Handzeichnungen und 
Kupferstichen in Mappen; der Diener blieb fast die ganzen drei 
Stunden mit mir — natürlich kann man da nur einiges sehen 
(der Kupferstiche sind 160,0001 —, ich ging das Portefeuille 
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