Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

der großen Herrscher schien bei diesem Gedächtnisse des gemein— 
samen Sieges aufs neue sich zu verbürgen. Gleichen Eindruck 
schien die öffentliche Meinung von der sechs Tage darauf 
gemeinsam von den Monarchen unternommenen Lustreise nach 
Pest, wiewohl diese auch schon zu mancherlei eifersüchtigen Be— 
merkungen Anlaß gab. 
Wenden wir uns lieber zu den Gegenständen reinerer 
Teilnahme, zu heiterer Kunst und Bildung. Die Reichtümer 
Wiens in dieser Art waren unerschöpflich und breiteten sich 
dem Liebhaber immer staunenswürdiger aus. Wer sich auf 
Altertümer, Malereien, Bildwerke und sonstige Kunstsachen 
einließ, der konnte bald seiner Forschungen und Gewinne kein 
Ende mehr absehen. Von allen diesen Sachen war noch wenig 
Lärm gemacht, sie standen als ruhiger Besitz aufgehäuft sowohl 
in den kaiserlichen als in den nicht minder reichen Privat— 
sammlungen und harrten stolz des einsamen Kenners, ohne 
die Augen der Menge anzulocken. Merkwürdiges dieser Art zu 
erforschen und zu genießen war niemand aufgeweckter und 
sorgsamer als der Herzog von Sachsen-Weimar, der in allen 
Obliegenheiten und Geschäften seiner fürstlichen Verhältnisse 
immer noch Tage und Stunden genug fand, seine stets rege 
Wißbegier zu befriedigen und seiner Teilnahme für alles Be— 
deutende nachzugehen. Wir sahen mit ihm eine damals erst vor 
kurzem aus dem Schlosse Ambras in Tirol nach Wien gebrachte 
Sammlung von Waffen, Kunstsachen und Kostbarkeiten; der 
Inhalt war völlig vergessen, und man machte die über— 
raschendsten Entdeckungen. Seit zehn Jahren hatte Goethes 
Uebersetzung des Cellini deutschen Lesern lebhaften Anreiz 
gegeben, dem berühmten Salzfasse des florentinischen Künstlers 
nachzufragen, aber niemand, und Goethe selbst nicht, wußte 
eine Spur, und man mußte das kostbare Werk für verloren 
achten. Wie triumphierte der Herzog, nun seinem Goethe 
melden zu können, das Kleinod sei aufgefunden, wohlerhalten, 
er habe es mit eigenen Augen gesehen! Wirklich befand sich 
das Salzfaß in der Sammlung von Ambras, und unbegreiflich 
war mir nur, wie so lange Zeit — nicht die Kunst, denn das 
begreift sich nur allzu wohl —, aber das Gold unbeachtet 
bleiben konnte. 
Musikalische Genüsse boten sich von allen Seiten dar, 
Konzerte, Kirche, Oper, Salon, Virtuosen und Dilettanten, alle 
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