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wissen sie nichts, außer etwan ihrem Gebetbuch, sind anbei
über die Maßen leichtgläubig und stellen sich äußerlich bei
Alen Gelegenheiten andächtig an. Dieses machet eben, daß ihr
Umgang nicht allemal der angenehmste ist und, wann nicht
etwan von Liebessachen was dabei vorfällt, reden sie oftmals
hon nichts anders als von Regen oder schönen Wetter. Vor
hre Geburtsstadt sind sie so, wo nicht mehr, doch eben so stark
als die Pariser eingenommen und meinen, außer Wien sei
lein Glück zu finden. Doch alle diese kleine Fehler werden
durch eine fonderbare Großmütigkeit und ungemeine Frei—
gebigkeit wieder ersetzt. Sie sind bei ihrer Freundschaͤft über
die Maßen aufrichtig, suchen auch dem- oder derjenigen, der
sie sich‘ einmal angenommen, äußerstermaßen beizustehen.
Kommet es darzu, daß sie jemand liebgewinnen, tun sie es
von treuen Herzen und, anstatt daß sie ihre Liebhaber um
das Ihrige bringen sollten, finden sich einige darunter, welche
vielmehr diejenigen, so sie hochschätzten, reich gemacht haben. ...
Sehen, mein Herr, so viel habe ich von den Eigenschaften
des Frauenzimmers zu erwähnen gehabt, jetzo will ich auch
noch etwas von ihrem Zeitvertreib gedenken. Des morgens
ttehen sie ziemlich spät auf, und haben sie kaum die Augen
offen, so verlangen sie schon nach Chocolate, schicken darauf
zu ihren Männern, lassen sich erkundigen, wen sie zur Tafel
gebeten und ob die Stellen daran alle besetzt. Ist die Gesellschaft
nicht nach dem Sinne der Frauen, so schicket sie nach einer
hrer guten Freundinnen und läßt ihr wissen, daß sie bei ihr
zu Mittag speisen wolle; oder wann noch einige Plätze leer
sind, wie denn ein Mann, welcher höflich sein will, allemal
einige dem freien Willen seiner Frau überläßt, so schicket sie
hin und bittet zu sich, wer ihr beliebet. Nach diesem kleidet
sie sich an und gehet in die Messe; denn es pflegen hier die—
senigen Frauens-Personen, die auch sonst nicht eben gar zu
indächtig sind, wenigstens des Tages eine Messe zu hören.
In derselben lesen sie 8 bis 6 unterschiedene Gebeter, küssen
allemal das Bildnuß, so vor jedem Gebet stehet, und beten
hren Rosenkranz sehr andächtig daher. Nach der Messe reden
sfie gemeiniglich eine Viertelstunde in der Kirche mit einander,
tatten nachhero einen oder den andern Besuch bei guten
Freunden ab oder nehmen dergleichen von andern an. Während
dieses Besuchs erzählet man, was Neues in Wien vorgehet,
und haben inzwischen alle miteinander kleine laquierte Kistlein
auf dem Schoß, worauf sie, bis es Mittagszeit ist, Goldfaden