—83
und
ind
da
Ai
—
mit
tusik
und
und
916)
gen
ald 2
Velt
Rer
ien,
ater
dind
den
gen
wie
dem
ällt
äre,
clich
and
keit
icht. J
gen
kreis, und dort will ich mich erst ganz heimisch machen, ehe ich
veiter gehe und in die übrigen Schichten der Gesellschaft
inabsteige. Mehr als irgendwo anders ist es mir hier auf—
efallen, daß die wohltuend wahrhaft mens chliche Erscheinung,
ieses einfach natürliche Sichgehenlassen, ohne Prätension und
ohne arridre⸗ ponst gerade dort zu finden, wo die deutschen
ghilister und Spießbürger es am wenigsten suchen würden:
nder besten Gesellschaft. Zu gut kann die Ges ellschaft nicht sein;
iber gut ist sie, wenigstens der Salon, den ich eigentlich allein
requentiere und in welchem ich ohne Mühe in wenigen
Wochen fast alle Sommitäten der hiesigen Welt an mir habe
porübergehen sehen. Da werden die Neuigkeiten des Tages
und der Literatur mit jener Grazie bes prochen, die von dem
leinstädtischen Berliner Professorenton fast ebensoweit ent—
ernt ist als die Sonne von der Erde. Nicht wenig erstaunt
var ich, bei meiner ersten Zusammenkunft mit der Fürstin
xleonore Schwarzenberg in ein Gespräch über den „Kosmos“
erwickelt zu werden, den die schöne Frau nicht nur gelesen,
ondern studiert zu haben schien. Sie sprach davon mit jener
deichtigkeit, wie die eleganten Frauen von Dresden und Berlin
on ihrer Toilette oder, wenn es hoch kommt, von den neuesten
ranzösischen Romanen sprechen. Wohltuend ist mir auch die
echt/ deutsche Gesinnung, die gerade bei den Frauen so zu Hause
st, welche ich am meisten zu sehen Gelegenheit habe. Kurz, die
hiesige Welt ist geist- und herzanregend, und ich bedauere
eden, der sich hier nicht heimlich fühltc..
Wien, 26. Mai 1848, abends 9 Uhr.
Das war wieder einmal einer von den Tagen, wie sie nur
n einem Lande vorkommen können, wo die politische Unreife
des Volkes mit der Halbheit, Schwäche und Unentschiedenheit
ziner in sich zerfallenen Regierung Hand in Hand geht. Die
zute Stadt Wien war trotz des kaiserlichen Manifestes und
ines etwas herben Schlaftrunkes, den ihr die „Oesterreichische
Zeitung“ als Dekokt von diesem Schriftstücke eingegeben hatte,
ganz ruhig eingeschlafen. Heute morgen erwachte sie aber in
— die
Burg und unter andexem auch die Universität waren stark
mit Militär besetzt. An den Straßenecken war ein Plakat des