Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

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gekannt hat. „Er ist höchst brüskiert gegen Sie!“ sagte Halm 
nir neulich. „Aber, ich bitte Sie,“ versetzte ich, „was kann ich 
avor, daß die Exzellenz mich nicht kannte?“ ... 
Hier würde man alle meine Dramen spielen, wenn es nach 
den Schauspielern ginge. Deinhardstein wirkt für die Maria 
Magdalena, aber man sagt mir von allen Seiten, daß die Zensur 
ie unter keiner Bedingung passieren lassen würde und Halm 
neint, Deinhardstein wolle die Theater-Direktion nur in Ver⸗ 
egenheit setzen. Das ist — sehr möglich. Halm hält die Genoveva 
sür geeigneter, aber es werden Aenderungen verlangt, wovor 
nir die Haare zu Berg stehen. Er hat neulich abends einige 
Akte mit mir durchgegangen, ich s chauerte! Löwe und Enghaus 
ind leidenschaftlich für die Judith. ... Wie Du siebst, die 
Menschen sind willig, aber — die hiesigen Verhältnisse! Wer 
sollte denken, daß z. B. die Ausdrücke: Heilige, Kruzifix usw. 
nicht auf dem Theater vorkommen dürfen? Und doch darf es 
uicht geschehen, vielleicht nicht einmal, wenn Metternich selbst 
ein Stück schriebe. ... 
Friedrich Hebbel (1813 bis 1863), der, aus dem fernen 
Zolstenn stammend, in Wien seine zweite Heimat fand, steht im 
Augenblicke, da er diese Briefe schreibt, am Wendepunkte seines 
debens. Die Burgschauspielerin Christine Enghaus wird 
eine Gattin (Mai 1846), indes in Hamburg seine Freundin 
Flise Lensing, mit der er in freiem Lebensbunde bisher zu— 
ammengelebt hatte, verlassen zurückbleibt. 
Aus Robert Hamerlings Tagebuch. 
21. Mai 1846. 
Heute um 411 Uhr begab ich mich — wohin? —. in die 
nusikalische Alademie! Ja, ja, nicht anders! Es trug sich zu, 
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Gestern bekam ich für ein Gedicht 20 kr. C-Mze und Aurora⸗ 
honorarnachtrag 10 kr. C-Mze, Summa 30 kr. C-Mze. Mit 
ieser Summa Summarum in der Tasche ging ich beseligt aus 
dem Kollegium. Im Nachhausegehen dachte ich: „Was fängst 
zu daimit an? Die Mutter hat es jetzt gerade nicht gar not⸗ 
vendig; also darfst du heute schon ein wenig auf dich sehen!“
	        
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