Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

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im Lustspiel in den Grenzen konventionellen Anstandes be— 
wegen, und das macht diese Bühne zu einer wahren Arena des 
Talentes, zu einer Appellation an die schaffenden Kräfte, einer 
einschmeichelnd überredenden Vertrauten der Dichter und der 
Künstler. 
Und diese herrliche Bühne darf nicht dem deutschen Genius 
gehören! Eine kindisch bornierte Zensur beherrscht sie. ... 
Karl Ferdinand Gutzko w (1811 - 1878), ein gebürtiger 
Berliner, war nicht nur ein erfolgreicher Dramatiker 
IZopf und Schwert“, „Uriel Akosta“ u. a.) sondern 
auch ein gewandter Publizist, der für die sozialen Wandlungen 
feiner Zeit lebhaftes Verstaͤndnis hatte. Seine zahlreichen 
Reisen führten ihn auch nach Wien. 
Sebbet 
an Elise Lensing. 
Wien d. 9. November 1845. 
Wien ist eine schöne imposante Stadt und mag im Sommer 
mit Italien wetteifern, denn die schönsten Gegenden liegen 
cingsherum und ein Spaziergang über die Bastei gewährt selbst 
jetzt herrliche Aussichten; die eigentliche Stadt ist nur klein, aber 
Vorstädte, die sich ins Unendliche auszudehnen scheinen, um⸗ 
geben sie, ohne mit ihr zu einem unordentlichen Klumpen zu— 
fammenzufließen; dies verhindern die sogenannten Glacis, große, 
— — 
Stadt scheiden. Wie wunderlich wird es Dir vorkommen, wenn 
ich Dir sage, daß ich mich anfangs gar nicht daran gewöhnen 
konnte, Deutsch um mich sprechen zu hören, daß diese Sprache 
fvemd und sonderbar auf mich wirkte und daß ich noch ietzt, 
wenn ich in Gedanken bin, sehr oft italienisch mit den Kellnern 
und Aufwärtern zu reden anfange! In Wien läßt es sich ohne 
Zweifel sehr angenehm leben, nur ist alles ohne Ausnahme un⸗ 
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schnittmit Unrecht verrufenen italienischen Preise ums Drei— 
fache und Vierfache. Eine Tasse Kaffee kostet 5 Schilling nach 
Hamburger Geld, ein kleines Brot 1 Schilling, für die 
Wohnung muß ich 9Gulden zahlen und sogar für
	        
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