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von dauerndem Wert. Wenige besitzen selbst die Schriften des
Aristoteles und anderer Philosophen, man bedient sich meist
der Auszüge. Uebrigens gehen die Studenten selbst in
Vergnügungen auf und haben nur Sinn für Wein und gutes
Essen. Nur wenige werden wirklich Gelehrte, sie lassen sich
auch nicht im Zaum halten, Tag und Nacht ziehen sie herum
und sind für die Bürger eine wahre Plage. Zudem läßt sie die
Jroße Begehrlichkeit der Weiber an nichts andres denken.
Die Einwohnerzahl der Stadt schätzt man auf fünfzig—
tausend Kommunikantden. Man wählt achtzehn Mann zu
Stadtvätern, dann einen Stadtrichter, der das Rechtswesen
leitet, und einen Bürgermeister, der für das Gemeinwohl zu
sorgen hat. Der Landesherr bestätigt die Wahl jener, auf
deren Verläßlichkeit er zählen kann, und beeidigt sie. Andre
Aemter gibt es nicht, außer das Weinsteueramt: diese Amts⸗
gewalt wird für ein Jahr erteilt, vor sie wird alles gebracht.
Was an Lebensmitteln tagtäglich in die Stadt gebracht
wird, das möchte man nicht für möglich halten. Wagen voll
bon Eiern und Krebsen kommen an, Brot, Fleisch, Fische und
Beflügel wird in ungeheurer Menge herbeigeschafft. Und
davon kann man am Abend schon nichts mehr zu kaufen kriegen.
Die Weinlese dauert vierzig Tage, dreihundert, mit Wein—
trauben beladene Wagen fahren täglich zwei- oder dreimal in
die Stadt ein, zwölfhundert Pferde stehen bei der Weinlese in
Verwendung. Außerdem steht es jedem Bürger frei, in der
Zeit bis Martini von seinem Landhaus Wein in die Stadt zu
hringen. Es klingt unglaublich, welche Menge Weines herein—
geführt wird, der entweder in Wien getrunken oder auf der
Donau mit großer Mühe stromaufwärts ins Ausland geschafft
wird. Von dem Wein, der in Wieun im kleinen verkauft wird,
entfällt auf den Landesfürsten jeder zehnte Denar; das wirft
an die Kammer jährlich zwölftausend Gulden ab. Sonst sind
die Bürger wenig belastet.
Uebrigens kommen Dinge vor, die für eine so große und
vornehme Stadt unbegreiflich sind. Alle Augenblick artet
eine Rauferei in förmlichen Kampf aus. Bald Handwerker
gegen Studenten, bald Hofleute gegen Handwerker, bald gerät
eine Zunft an die andere. Selten läuft eine Feierlichkeit ohne
blutige Köpfe ab: ein Totschlag ist keine Seltenheit. Und
niemand findet sich, wenn sich eine Rauferei entspinnt, der die
Streitenden trennt. Weder die Behörden noch der Landesfürst