Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

drohen die Mündungen der Maschinengewehre. Das Sperrfeuer rasselt. Die 
Eingreifdivisionen rücken in die Schlacht. 
XOit sehen diese Divisionen aus! XOk zerfetzt, zerhauen, verarmt, aus- 
gezehrt! Die Regimenter zählen noch zwei Bataillone statt drei. Die Bataillone 
drei Rompanien statt vier. Die Kompanien vierzig Gewehre statt zweihundert. 
Man kann die Gefechtstruppen einer ganzen Division bequem in einem ein- 
zigen Eisenbahnzuge unterbringen. 
Die Stiefel sind zerrissen, die Uniformen zersplissen. Seit lochen können 
die Intendanturen keinen Ersatz mehr liefern. 
Seit Monaten ist die Truppe nicht mehr in Ruhe, nicht mehr aus den 
Rleidern gekommen. Der Magen streikt gegen die kümmerliche Rost ohne Rar- 
toffeln und ohne Fleisch. Der Schädel ist hohl und dumpf, die Grippe spukt 
noch in den Gliedern. Die Füße sind geschwollen von den ewigen Märschen von 
einem Frontabschnitt zum andern. Die Artillerie hat kaum noch genug Pferde, 
um ihre Geschütze vom Fleck zu bewegen. Die armen Rreaturen, seit Monaten 
mit einer Handvoll Hafer und trockenem Laub gefüttert, sehen zum Erbarmen 
aus. Sie hängen mehr im Gestänge, als daß sie noch arbeiten können. Bringt 
eine Granate ihnen den Tod, so müssen sie noch als Radaver dazu dienen, den 
Heißhunger der Menschen zu stillen. Jeder schneidet sich mit dem Messer sein 
Teil herunter. Nichts als Gerippe und Gedärm bleibt übrig. 
Diese Rompanien von dreißig und vierzig Gewehren, bleich, verdreckt, voll 
Ungeziefer, mit struppigen Bärten, hocken irgendwo hinten in einer Scheune 
oder auf einem Acker. Bricht es dann vorn los, so machen sie sich stumm fertig, 
(Photo Bufa) 
Deutsche Infanterie, durch künstlichen Nebel verdeckt, im Gegenstoß 
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