Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Die 2. Armee des Generals von der Marwitz, zwischen Cambrai und Belli- 
court nördlich St. Guentin angreifend, sollte den Hauptstoß mit ihrem rechten 
Flügel südlich Cambrai führen, um im Zusammenwirken mit dem linken Flügel 
der 17. Armee den ganzen Cambrai-Bogen abzuschnüren. Schlachtenglück und 
Schwungkraft der Divisionen gestalteten die Lage gerade umgekehrt. Der rechte 
Flügel drang nicht durch und blieb, wie die ganze 17. Armee, vor der zweiten 
englischen Stellung hängen. Der linke Flügel aber überrannte am Nachmittag 
auch die zweite Stellung und schuf die Voraussetzung zu weiterem Vordringen 
am folgenden Tage. 
XVit im Rahmen der 2. Armee im Zentrum, so ging es auch auf der ge- 
samten Angriffsfront. Während die Oberste Heeresleitung den Haupterfolg im 
Norden erstrebt und erwartet, führten ihn die Ereignisse im Süden herbei. Die 
18. Armee des Generals von Hutier warf, ohne sich zwischen erster und zweiter 
englischer Stellung aufzuhalten, die ihr gegenüberstehende 5. englische Armee 
aus beiden hinaus und gelangte am Abend, angriffsfreudig und entschlossen, mit 
einzelnen Teilen schon an die dritte und letzte Stellung heran. Die Armee hatte 
viele Tausend Gefangene gemacht und fast die gesamte englische Abschnitts- 
artillerie erobert. Ihr rechter Flügel umfaßte den Holnon-Wald westlich 
St. Guentin, das Zentrum drang beiderseits der Somme gegen Ham, der linke 
Flügel stieß von La Fere aus bis dicht an den Crozat-Ranal heran. 
Alles kam darauf an, wie sich die Dinge am 22. März weiter gestalten 
würden. 
Der Grundcharakter der strategischen Entwicklung veränderte sich nicht. Die 
Ansätze, die sich schon am ersten Tage gezeigt, erfuhren eine noch deutlichere 
Ausprägung. Die )S.Armee blieb in Fluß. Die gesamte dritte feindliche Stel- 
lung fiel in ihre Hand. Am Abend stand sie im freien Raum und konnte an 
Operationen denken. Noch immer waren die Divisionen ihres ersten Treffens 
im Gefecht. In völliger Unversehrtheit folgten ihnen ebenso viele Divisionen 
des zweiten Treffens. Hinter diesen standen die Reserven der Obersten Heeres- 
leitung als drittes Treffen. Die Armee meldete bereits an diesem, dem zweiten 
Schlachttage 10000 Gefangene und 150 eroberte Geschütze. 
Der linke Flügel der 2.Armee blieb mit der )S.Armee im Fortschreiten. Der 
rechte Flügel wurde genau wie am ersten Tage durch den Verlauf der Dinge 
bei der 17. Armee im Norden bestimmt. Diese stand in schweren Rämpfen um 
die zweite englische Stellung. Sie mußte schon ihr zweites Treffen und Teile 
des dritten einsetzen. Die Abschnürung des Cambrai-Bogens war nicht gelungen. 
Noch deutlicher entwickelte sich das Bild am 23. März. Die )ö. Armee 
erreichte in unaufhaltsamem Schwung die ganze Breite des Crozat-Ranals 
zwischen der Oise und der Somme und den Lauf der Somme zwischen Ham und 
Peronne. Ihr rechter Flügel hatte schon das gesamte Siegfried-Gelände über- 
wunden und stand am Rande des Sommeschlachtfeldes von 19)6. Es konnte 
angenommen werden, daß die Armee den Durchbruch vollendet hatte. Ihre 
Beuteziffern stiegen mächtig an. Die Divisionen des zweiten Treffens waren 
immer noch unverbraucht. Gelang es, den Ranal und die Somme rasch zu be- 
zwingen, so mochte es entscheidend vorwärtsgehen. Schon trugen die Aämpfe 
27 BeumeIburg, Sperrfeuer, Jll. Ausg. 41^
	        
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