Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Bewegung. Hinter seinem 
'Vorhang, von den Flie¬ 
gern beschützt, von kleinen 
Infanteriegruppen gefolgt, 
kriecht die unabsehbare 
Schar knatternder Riesen- 
wanzen aus dem Havrin- 
court-VDald hervor über 
das Zwischenfeld. Sie wüh- 
len sich durch die Trichter, 
sie klettern über die Stra- 
ßenböschungen, sie wenden 
sich rechts und links und 
fahren im Kreise. Knir¬ 
schend walzen sie die Draht- 
Hindernisse nieder und über- 
queren ohne Aufenthalt die 
Gräben. Sie sind die unbestrittenen Herren des Schlachtfeldes, und alles, was 
lebt, steht unter ihrem lähmenden Bann. 
Es geht furchtbar schnell. Ehe die deutschen Reserven etwas unternehmen 
können, haben die Tanks ein zehn Kilometer breites Loch in die Siegfried- 
Stellung gewalzt. Die 2. deutsche Armee wehrt sich mit Not des nachdrängenden 
Gegners. Am Abend stehen die Engländer in einem dicht auf Cambrai vor- 
getriebenen Bogen von fast zehn Kilometer Tiefe. Kavallerie wird eingesetzt, 
um die Stadt zu gewinnen. Aber sobald der Tankschrecken aufhört, finden sich 
die Verteidiger wieder. Die Reiterbrigaden werden bei Cantaing, vier Kilometer 
südwestlich von Cambrai, und bei Rumilly, fünf Kilometer südlich der Stadt, 
zusammengeschossen. 
Die Lage ist ernst genug. Die Oberste Heeresleitung macht alles an Reserven 
verfügbar, was in der Nähe aufzutreiben ist. VOit fit eintreffen, müssen die 
Regimenter in die kochende Schlacht hinein. 
Abermals verhindert der mangelnde englische Sinn für neue Lagen die Aus- 
Nutzung des schon perfekten Durchbruchs. Als Marschall Haigs Divisionen an 
den folgenden Tagen wieder anrennen, versteift sich der Widerstand. Gleichwohl 
ist die Lage der Deutschen noch schlecht genug. Der Bourlon-Wald wird von 
den Engländern genommen. Die deutschen Bataillone geben unter verzweifelter 
Gegenwehr einzelne Geländestücke auf. 
Die Schlacht löst sich vorübergebend auf. Am 27. November sind preußische 
Garderegimenter und Pommern zur Stelle. Sie festigen die Abwehrfront. Er- 
bittert wird um den Bourlon-Wald gerungen. Immer wieder massieren sich die 
Engländer zu breiten Angriffen. Es nützt ihnen nichts. 
Am 30. November hat die 2. Armee ihre Vorbereitungen zum Gegenangriff 
beendet. Die Vergeltung kommt über den eingebrochenen Feind wie ein Ge- 
witter. Ein mächtiger Stoß brandet gegen die Südflanke, die Einbruchsstelle 
zwischen Crevecoeur und Vendhuille mit Richtung auf die große Straße (Lam- 
364 
Englische Tanks 
greifen, durch Infanterieflieger unterstützt, an
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.