Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

schon dem Untergang verfallene und nur noch künstlich gestützte Armee. Noch 
einmal stockt das Schicksal in seinem Ablauf. Die Italiener werden angebalten. 
Cadorna ist dazu verurteilt, dem Moloch der Marerialschlacht seine Opfer 
zu bringen, wochenlang rollt das Artilleriefeuer am Isonzo. Fast täglich 
steigen die Infanteriewellen aus den Gräben. Aber die Österreicher halten stand. 
Anfang September kann die elfte Isonzo-Schlacht als beendet betrachtet 
werden. Ihre Folgen sind unverkennbar. Noch einmal ist es gut gegangen, 
was aber soll werden, wenn nach einiger Zeit die zwölfte einsetzt. Soll die 
zwölfte die letzte fein* Die Österreicher einem neuen Angriff dieser Art aus- 
zusetzen, erscheint ein Ding der Unmöglichkeit. 
Raiser Rarl weiß sich in dieser schweren Lage seiner Armee einfachen Rat. 
Er wendet sich an seinen Verbündeten und erklärt, daß er deutsche Hilfe 
braucht, wenn die italienische Front nicht in die Brüche gehen solle. Er tut es 
in einem Zeitpunkt, in dem die deutschen Truppen in Flandern Fürchterliches 
durchzumachen haben. Der französische Angriff beiderseits der Maas ist im 
Ausklingen begriffen. Es sind nicht einmal Truppen da, mit denen man das 
Verlorene wiedernehmen könnte. Mit neuen Angriffen der Franzosen und der 
Engländer muß auch an anderen Stellen der Westfront gerechnet werden. Im 
Osten hat man unter äußerster Anspannung ein paar Divisionen freigemacht, 
um die Abschlußaktion gegen Rußland durchzuführen. 
Jeder deutsche Soldat wird gebraucht. Es fehlt schon an allen Ecken und 
Enden. Die Ersatzlage in der Heimat macht viel zu schaffen. Einzelne ameri- 
lphoto Archive der Entente) 
Amerikanische Truppen betreten bei Le Havre den kontinent 
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