Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

noch starken Bindung im 
Osten und angesichts der be- 
vorstehenden Flandernschlacht 
die Franzosen kräftig anzu¬ 
packen. 
So gewinnt auch diese sinn- 
loseste und gedankenärmste 
aller Großschlachten des Welt- 
krieges ihre entscheidende De- 
deutung für die Gesamtbilanz 
des Rrieges. Sie verhinderte 
Deutschland, im Westen etwas 
zu unternehmen. Sie hielt 
uns davon ab, den vielleicht 
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Die Kämpfe um die Laffaux-Ecke 
(Oktober1917.) 
günstigsten Zeitpunkt des Rrieges, in dem Rußland endgültig niederbrach, in 
dem der Unterseebootkrieg auf seiner Höhe stand, in dem Frankreich wankte und 
Amerika noch nicht eingreifen konnte, zur Herbeiführung eineer siegreichen Ent- 
scheidung zu benutzen. 
Zögernd und tastend versuchten die Franzosen im August zum erstenmal 
wieder das Schlachtenglück. Zu großen Aktionen waren sie noch nicht fähig. 
Aber die beiden kurzen Schläge, die Marschall petain führte, zeigten bald, 
welche Veränderung eingetreten war. Sie gelangen wider Erwarten gut. 
Noch einmal sah der blutgetränkte Boden im Norden von Verdun den Ge- 
schoßhagel des Großkampfes und das wellenweise Vorgehen der Infanterie- 
linien. Nach tagelangem Vorbereitungsfeuer erfolgte am zo. August der An¬ 
griff auf beiden Ufern der Maas zwischen dem Wald von Avocourt und dem 
alten, vielberühmten Douaumont. Die deutschen Divisionen wurden schwer 
getroffen. Die Höhe 304 und der „Tote Mann" mußten aufgegeben werden. 
Auch der Rabenwald und der Cumieres-Wald mit Dorf Regneville wechselten 
wieder auf die französische Seite. Auf dem rechten Maasufer drangen die Fran- 
zosen bis über Samogneux, nahmen die (Löte de Talou und den Fosses-Wald 
und erreichten Dorf Beaumont. 
Soviel Namen, soviel schmerzliche Erinnerungen an mächtige deutsche 
Schläge in jenem Februar J9)6, in dem Falkenhayn den Großangriff auf die 
Maasfestung eröffnen ließ. Nun war fast alles wieder in Feindeshand. 
In der neuen Linie hielten die Eingreifdivisionen den Gegner fest. Es 
mußte bei örtlichen Gegenstößen bleiben. Die Durchführung eines allgemeinen 
Gegenangriffs kam bei der angespannten Reservenlage im Westen nicht in 
Frage. Die Flandernschlacht wütete mit ihrer ganzen Wucht. Man mußte mit 
dem Allergeringsten auskommen. Bis über den September hinaus zogen sich die 
örtlichen Nachwirkungen der Schlacht. Dann verebbte sie zum normalen Stel- 
lungskrieg. 
Es blieb nicht dabei. Die Franzosen, der eignen Rraft wieder vertrauend, 
führten einen zweiten Schlag. Diesmal wählte petain die sogenannte Laffaux- 
Ecke als Ziel. Dort grenzte die im Februar neu bezogene Siegfried-Stellung 
an die von den Franzosen im April erreichte Stellung auf dem Chemin des 
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