Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

heit noch vergrößert wird. Man ist noch weit von Lüttich. Von den übrigen 
Brigaden ist keine Nachricht da. Vermutlich sind sie noch außerhalb des Fort- 
gürtels. 
Vor Morgengrauen fällt der Rommandeur der 14. Brigade, General von 
TDuffow. Ludendorff übernimmt aus freien Stücken das Rommando und er- 
greift die Truppen, die ihm gerade zur Hand sind. Nun geht es vorwärts ohne 
Besinnen. Neue Gefechte spinnen sich an, die bald wieder einschlafen. 
Endlich ist man durch die Fortlinie hindurch. Rascher geht jetzt der Vor- 
marsch in den heißen Tag hinein. Die Belgier weichen seit Tagesanbruch 
kampflos. Sie sind durch die Rühnheit des deutschen Handstreiches völlig 
verblüfft. 
Gegen Mittag, nach glühend heißem Marsch, erreicht Ludendorff mit seiner 
Brigade die Höhen westlich der alten Rarthause von Lüttich. Die weiße Fahne 
weht darüber. Offenbar wissen die Belgier nicht, wie schwach der Gegner ist. 
Als man aber durch einen Parlamentär die Übergabe der ganzen Stadt ver¬ 
langt, wird sie abgelehnt. 
Der Abend zieht herauf. Die Nacht breitet sich zum zweitenmal, unheimlich 
und gefahrdrohend. Es glimmen keine N)achtfeuer und an ein Biwak ist nicht 
zu denken. Aber die schau- 
rigen Flammen brennender 
Häuser leuchten wie rote ^ 
Tupfen über den Höhen. Es 
ist wie auf einer Insel. Man 
hängt in der Luft. Aber es 
gibt kein Schwanken. 
Am frühen Morgen des 
7. August vollzieht sich das 
Unerhörte. Deutsche Schüt- 
zenlinien steigen von den 
Höhen herab auf Lüttich zu, 
besetzen die Maasbrücken 
mitten in der Stadt und 
rücken durch das jäh be- 
stürzte Gewimmel der Be- 
völkerung zur Zitadelle hin¬ 
auf. Die belgische Besatzung 
streckt auf die erste Auffor- 
derung hin die TDaffen. Die 
Masse der belgischen Trup- 
pen ist vorher schon abge- 
rückt. Die Stadt ist genommen. Aber noch nicht ein einziges der Forts rings 
im Rreise befindet sich in deutscher Hand. Sie haben noch keinen Schuß aus 
deutschen Rohren gespürt. 
Das Schlachtenglück hilft. Der belgische Widerstand bricht zusammen. Nach 
einigen Tagen ist die schwere deutsche Artillerie schußbereit. 
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Belgisches Maschinengewehr zwischen Getreidemieten
	        
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