Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Die bewußte Auflösung des Rampfes in Einzelwillen und Einzelwirkung 
entsprach der trennenden Wirkung des Rampfes in der Materialschlacht. In- 
dem man dieser ^Wirkung entgegenkam, wollte man vor allem Verluste sparen. 
Die katastrophalen Einbußen des letzten Jahres durften sich nicht wiederholen. 
Das Material der abwehrerfahrenen Soldaten war so erschreckend knapp ge- 
worden, daß man es unbedingt strecken mußte. Für seine Erhaltung mußte 
alles geschehen. Von ihm, nicht von der zahlenmäßigen Masse, hing alles ab. 
Er war das allerkostbarste Gut der Kriegführung, der letzte Ausdruck des 
Verteidigungswillens der Nation. Er war unersetzbar. Die gesamte Rriegs> 
Produktion, die ganze Arbeit der Heimat, der Politiker, der Behörden, der 
Generalstäbe, der Eisenbahnen, der Etappe, der Lazarette — kurz alles, was 
überhaupt geschah und betrieben wurde, diente letzten Endes nur dem Ziele, 
saß dieser Abwehrsoldat im richtigen Zeitpunkt von seinem Maschinengewehr 
den richtigen Gebrauch machte. Tat er es nicht, oder konnte er es nicht mehr 
tun, so wurde alles übrige hinfällig. Der Rrieg war verloren. 
☆ 
Der Soldat von 1917 ist ein ganz anderer als der Soldat von 1914. 
Drei Jahre Rrieg haben ihn äußerlich und innerlich vollständig umgeformt. 
Verdun und die Somme haben ihm ihren Stempel in die Seele gebrannt. 
Er stürmt nicht mehr in Reih und Glied, er kniet nicht mehr nach vor- 
geschriebenen Bewegungen hin. Er hat keinen Sinn mehr für „Tuchfühlung" 
und „Richtung" und „Vordermann" und „Zwischenraum" und „Abstand". Das 
Exerzierreglement besteht für ihn nur noch, solange er in der Etappe zur Ruhe 
(Photo Vufa) 
Fliegertod! — Deutscher Kampfflieger neben dem von ihm brennend 
abgeschossenen Gegner 
29S
	        
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