Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

ein Maschinengewehr auf dem Trichterrand zu postieren und zwischen sie zu 
feuern. 
Dann geht es mit langen Sätzen über die Trichterränder hinter ihnen her, 
um ihnen den Rückweg abzuschneiden, sie zusammenzutreiben. Ab und zu sieht 
man ihre Köpfe und die Läufe ihrer Gewehre. 
plötzlich rattert ein Maschinengewehr von drüben aus einer rückwärtigen 
Stellung. Man kauert in den Trichtern und wartet, bis das Gewehr drüben 
eine Ladehemmung hat, bis ihm ein Granatvolltreffer den Garaus macht, bis 
es sich verschossen hat. 
Niemand bekümmert sich um das Artilleriefeuer, das überall umhertastet, 
seiner sicheren Ziele beraubt. 
Man kann eigentlich nicht mehr von Angriff und Sturm sprechen. Was sich 
hier vollzieht, ist ganz außerhalb aller hergebrachten Regeln des Infanterie- 
angriffs. Es ist weder ein klar erkennbarer Anfang, noch ein Ende, noch über- 
Haupt irgendein System darin festzustellen. Es geht lediglich von Trichter zu 
Trichter, und erst die Gesamtheit der voneinander ganz unabhängigen Einzel- 
Handlungen ergibt, weit hinten bei den Stäben zusammengestellt, das Bild 
einer verbundenen Rampfhandlung. 
Oft geschieht diese Addition der genommenen (Quadratmeter, der ein- 
gebrachten Gefangenen, der eroberten Maschinengewehre, der Geschütze, der 
eigenen Verluste und der verbrauchten Munition erst viele Stunden später, 
bisweilen erst nach einer ganzen Nacht. 
XOic soll man vorn erkennen, was sich ereignet hat* Man hat ja nur seinen 
Standort im Trichterfeld verändert. Man hat ein paar Gefangene gemacht. 
Man ist durch eine verwüstete Batteriestellung gekommen und man hat schwere 
Verluste gehabt. 
^Wieviel Meter sind gewonnen* Um welche Stunde* XOic lange hat es 
gedauert* VOitvid eigene Leute waren am Morgen da* TDas ist aus ihnen 
geworden* wieviel sind es jetzt noch* Vielleicht sitzt vierzig Meter weiter ein 
ganzer Trupp, von dem wir nichts wissen. 
Das alles ist unmöglich zu erkennen. Die Infanterieflieger werden die er- 
reichte Linie durch Photographie und Rarteneintragung bestimmen. In der 
Nacht wird man versuchen, nach rechts und links Verbindung zu erlangen und 
mit dem Bataillonsstab in Fühlung zu kommen. Die Rompanieführer werden 
sich bemühen, eine Art durchlaufende vordere Linie zu bilden. 
Der Rompaniefeldwebel wird später hinten bei der Bagage die Verlustliste 
zusammenstellen und dem Bataillon einreichen. Hier vorn heißt es nur, sich 
für die Fortsetzung des Bisherigen bereitzumachen. 
☆ 
Nun ist es eine einzige kochende Schlachtfront zwischen dem VOalb von 
Avoeourt auf dem XDestufer der Maas und dem Fort Vaux auf dem Ostufer. 
Mit aller Entschlossenheit hat die französische Heeresleitung ihre stra- 
tegischen Reserven herangeführt. Täglich treffen neue Regimenter ein. Die 
Deutschen halten am Grundsatz des Angriffs fest mit einer wilden Verbissenheit. 
)S2
	        
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