Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Mährend die Infanterieschlacht aus dem ganzen Abschnitt brodelt, vollzieht 
sich im Zentrum eine besondere Handlung, die auf beiden Seiten kaum be¬ 
obachtet wird. Eine Handvoll Brandenburger vom 24. Infanterieregiment ge- 
langt über das Nordglacis des Douaumont unmittelbar an das Fort. Der 
Douaumont liegt unter heftigem deutschen Artilleriefeuer, das Feuer der Fran- 
zosen prasselt viel weiter nördlich. Im Handumdrehen sind die Brandenburger 
im Wallgraben und klettern zum Rernwerk hinauf. Die Besatzung, vor dem 
verheerenden Artilleriefeuer in die Rasematten geflüchtet, hat keine Ahnung 
von der Nähe des Gegners. 
Das pfeifen der Maschinengewehre zischt um die Bastionen. Sie feuern 
vom Dorf Douaumont herüber, besonders vom Kirchturm, den die Franz- 
männer besetzt haben. Die Fortbesatzung ist völlig überrascht. Die Branden- 
burger drängen sich durch die verdeckten Gänge wie in einer weitverzweigten 
Fuchshöhle. Hierhin und dorthin. In den Rasematten kauern die Fran- 
zosen und geben sich gefangen. 
Die Einschläge der schweren Artillerie dröhnen oben aus den Gewölben. 
Es braucht eine ganze Zeitlang, bis die Brandenburger wissen, das Fort ist 
unser. Die höheren Stäbe erfahren die Veränderung überhaupt erst im Laufe 
der kommenden Nacht. 
Drüben, weiter westlich, wo am Nachmittag Dorf Louvemont gefallen, 
geht es gegen den pfefferrücken. Das französische Artilleriefeuer läßt jetzt ganz 
deutlich nach. Die Maschinengewehre tacken nicht mehr. 
Ist der Feind geschlagene 
☆ 
Morgen des 26. Februar. 
über die C6te de Talou hinweg gelangen die Angreifer bis an den Rand 
von Vacherauville. Ienseits der Maas steigen die Hänge langsam hinauf zum 
Fort Marre. Das Fort speit Feuer. Die Hänge sind gespickt mit Batterie- 
stellungen. Man liegt davor wie auf dem Präsentierteller. 
Der ganze pfefferrücken ist genommen. Man steht auf dem Südhang. 
Gegenüber droht Fort Belleville und die (Löte de Froide Cerre, die eine fort- 
laufende Rette von Geschützanlagen ist. 
Fort Douaumont ist gehalten worden. Aber westlich davon liegt das gleich- 
namige Dorf, lös ist eine einzige zusammenhängende Feldstellung. Von drei 
Seiten umfaßt, haben sich die Franzosen darin eingenistet, als wollten sie sich 
selbst vom Teufel nicht vertreiben lassen. 
Die Batterien vom Thiaumontrücken überhöhen das Dorf vorzüglich. In- 
fanteriewelle auf Infanteriewelle steigt unter dem Schutz eines hageldichten 
Sperrfeuers aus Fleury herauf und verstärkt die Besatzung des Dorfes. Von 
hier aus droht dem Fort die größte Gefahr. Rein Angriff bringt den Gegner 
zum Weichem 
(Lhapitre-, (Lailette- und Fuminwald speien unaufhörlich Sperrfeuerwellen. 
Ieder der drei Wälder ist ein Batterienest von furchtbarer Feuerwirkung. 
Der Douaumont und der östlich anschließende Hardoumontrücken müssen das 
alles auf sich nehmen. Es ist, als ob keine Maus dort lebendig bleiben könne. 
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