Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

jetzt näher an die Forts heran. Deutlich ist es an der Zunahme des feindlichen 
Feuers zu spüren. 
So wird es abermals N^cht. 
Der 24. Februar zeigt zunächst das gleiche Bild des Vordringens unter- 
heftigen Rämpfen, Schritt vor Schritt. Von Samogneux aus gelangen die 
Angreifer auf die Höhe 344. Der Rand des Dorfes Louvemont, hochgelegen 
über einem Gewirr verdrahteter Schluchten, wird erobert. Beaumont und 
(drnes fallen. Der Fosseswald wird ganz bezwungen. Auch die Höhe hinter 
Ornes fällt. Die Angreifer gewinnen die Brülesschlucht und jenseits den Her- 
mitagewald. Bis nahe an Dorf Bezonvaux heran gelangt der Angriff. 
☆ 
Am Spätabend dieses 24. Februar meldet der französische Rommandant 
des Verduner Abschnittes, General Herr, dem Generalissimus Marschall 
Ioffre, er beabsichtige, das ganze östliche Maasufer einschließlich der Cotes 
Lorraines und sämtlicher Forts zu räumen. Seine Divisionen seien geschlagen 
und zu keinem Widerstand mehr fähig. Er hoffe, das TDestufer der Maas 
halten zu können, wenn man ihm schnell genug die nötigen Reserven zuführe. 
Marschall Joffre antwortet damit, daß er den General sofort der 2. Armee 
unterstellt, deren Führer General petain ist. petain gilt als der beste Offizier 
der Armee. Das berühmte und viel bewährte XX. Rorps ist im Anmarsch. 
Schon am Vortage haben einzelne seiner Formationen eingreifen können. 
„Jeder Führer, der in diesem Stadium einen Befehl zum Rückzug gibt, 
wird vor ein Kriegsgericht gestellt werden", sagt Ioffre. 
Eine furchtbare Nacht vergeht. 
Der Morgen des 25. Februar beginnt mit neuen Nackenschlägen an meh- 
reren Frontstellen. Die geschlagenen Truppen können nicht mehr. 
Von der Brülesschlucht aus, kurz ehe sie sich bei Bezonvaux zur Ebene 
erweitert, läuft die Hassoulesschlucht südwärts hinan. Sie ist schmal, lang und 
fast schnurgerade. An ihrem offenen Horizont erscheint ein mächtiger, breit 
hingezogener Rücken, auf dem die Einschläge der schweren Artillerie gleich 
riesigen schwarzen Fahnen wehen. Das ist der Douaumont. 
Die Brandenburger, 'Westfalen und Hessen-Nassauer, auf deren Schultern 
der Angriff liegt, haben schwere Verluste. Aber ihr Angriffsgeist ist un- 
gebrochen. 
Am Nachmittag dieses Tages erhebt sich die Schlacht zu ihrer entscheiden- 
den Größe. 
Stunde auf Stunde frißt ganze Bataillone. Es ist wie eine ungeheure 
Schneeschmelze, gegen die es kein Mittel gibt. Die Angreifer spüren, daß der 
französische 'Widerstand ermattet. Die Gräben werden nicht mehr so zäh ver- 
teidigt. Das Sperrfeuer des Gegners arbeitet nicht mehr prompt. Gegenstöße 
bleiben aus. Man kann zurückgehende französische Rolonnen beobachten. Das 
Artilleriefeuer macht einen planlosen Eindruck. Die neuen Truppen des XX. 
Armeekorps kommen noch nicht zur 'Wirkung. 
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