Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

mit der wir den Franzosen langsam aber stetig die Lebenskraft aus der ge- 
öffneten Ader aussaugen. 
So ist Falkenhayn, ohne es zu bemerken, der Suggestion der Material- 
schlacht verfallen, die über seine Gegner im XDesten schon im Jahre J9)$ zu 
herrschen begonnen hat. Galt aber damals noch der Durchbruch als das Ziel, 
die Materialschlacht nur als das Mittel, so erscheint hier die Materialschlacht 
zum erstenmal als Selbstzweck. Der ungeheure TDaudd in der Kriegführung 
erfährt zum erstenmal gewissermaßen seine strategische Legitimation. 
☆ 
In den ersten Februartagen fällt Schnee. Dann regnet es. Stürme brausen 
über das Land. 
Der Angriff ist auf den 12. Februar angesetzt. Aber es ist unmöglich, 
den Termin einzuhalten. Alles ist Schlamm, Dreck und TDasser. Der Einbau 
der schweren Artillerie kommt nicht voran. 
Man ist gezwungen, den Angriff zunächst um einige Tage, dann abermals 
um eine ganze YPoche zu verschieben. Das ist ein böser Übelstand. Truppen 
und Fahrzeuge drängen sich ohne anständige Unterkunft auf schmalem Räume. 
Die Franzosen zeigen durch lebhafteres Feuer, daß ihnen die Vorbereitungen 
nicht entgangen sind. Gottlob sind wenigstens die feindlichen Flieger durch das 
erbärmliche TDetter ausgeschaltet. 
Ein schwerer deutscher Mörser wird in Stellung gebracht