Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Generalstabsoffiziere im Vorgelände vor Verdun 
13. Rapitel 
Angriff auf verdun 
Die ^Westfront liegt unter einer Schneedecke. Es ist, als sei sie erstarrt. 
Und doch ist alles nur Schein. Die Generalstäbler hüben und drüben wissen 
genau, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis eines Tages beim Morgen- 
grauen an irgendeiner Stelle dieser starrenden Frontlinie das Gebrüll des 
Trommelfeuers anheben wird. 
Die Leute, die vorne in den Gräben stehen, wissen es ebenso genau. Ihr 
'Missen stammt aus dem Gefühl, dem Instinkt, den nun anderthalb Frontjahre 
ausgebildet haben und der fast untrüglich ist. Die deutschen Musketiere fühlen 
es ebenso sicher wie die französischen poilus und die Tommies. 
XOo aber wird es beginnend 
Es wird Mitte Januar )9)0, und noch hat sich nichts Bedeutendes ereignet. 
Das tägliche Einerlei des Stellungskrieges beherrscht alles mit seinen tausend 
Regeln, die, mit der Zeit entstanden, nun schon dicke Dienstvorschriften anfüllen. 
Es ist erstaunlich, wie exakt diese neue Abart des Rrieges paragraphiert ist, 
vom Verhalten des Leuchtkugelpostens in der vordersten Sappe an bis zu den 
fast mathematischen Funktionen des Generalstabsoffiziers der Division. Man 
kann sich gar nicht mehr vorstellen, daß dieses bürokratische Gebäude eines 
Tages durch einen gewaltigen Stoß erschüttert und zum Einsturz gebracht 
werden könnte. 
Fast scheint der Stellungskrieg schon zum Selbstzweck geworden, eine neue 
Lebensform für Millionen Menschen, die sich von den Daseinsbedingungen des 
Friedens hauptsächlich durch die größere Sterblichkeit unterscheidet. 
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