Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

im Norden und im Süden den erstrebten Durchbruch, so verbietet die Be¬ 
schränkung der Mittel jedenfalls die große strategische Auswertung. Also 
kommt nur die Konzentration der Mittel in Frage. Sie muß etwa in der 
Mitte erfolgen, um nach beiden Seiten operative Freiheit zu gewähren. Die 
Konzentration verspricht die größte Sicherheit des Durchbruchs. Ihn auszu- 
werten ist Sache späterer Entschlüsse. Man kann den Durchbruch wiederholen 
oder man kann andere Entschlüsse fassen. Die Freiheit des Handelns bleibt ge- 
wahrt. Das Ziel kann bei der Beschränkung der Rräfte nicht die Vernichtung, 
sondern nur die ausreichende Schwächung der Russen sein. Schließlich hatte 
Falkenhayn auch politische Gründe. TDährend Hindenburg und Ludendorff die 
Vernichtung des russischen Gegners anstrebten, wollte Falkenhayn Ruß- 
land durch dauernde Schläge mit beschränktem strategischem Ziel moralisch 
zermürben, um es zu einem billigen Frieden mit den Mittelmächten zu 
Veranlassen. 
Hindenburg und Ludendorff hatten den Weisungen der Obersten Heeres- 
leitung zu gehorchen. Als Durchbruchsstelle wurde die österreichische Front 
zwischen der \Veichsel und dem Dukla-Paß ausgewählt. Eine deutsche Armee 
hatte den Angriff zu führen. Die Vorbereitungen wurden auf das strengste 
geheimgehalten, um das Moment der Überraschung auszunutzen. 
Die Leitung der Operation unterstand dem R. und R. Armee-Oberkom- 
mando in Teschen, das nun den Befehl über die ganze Ostfront von der Buko- 
wina bis an die pilika südlich Marschau führte. Die deutsche Oberste Heeres- 
leitung wechselte aus dem tDesten nach Oberschlesien hinüber. 
Der deutsche Oberbefehlshaber Ost erhielt den Befehl, den Hauptangriff 
durch einen überraschenden Vorstoß im äußersten Norden zu verschleiern und 
einzuleiten. Die nicht ausgesprochene Absicht, die das Oberkommando Ost seiner- 
seits mit diesem Vorstoß verfolgte, lag in dem Bestreben, sich eine günstige 
Ausgangsstellung zu verschaffen für den Fall, daß der Verlauf des Feldzuges 
die ursprünglich von Hindenburg und Ludendorff geplante große Flügelbewe- 
gung dennoch ermöglichen sollte. 
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