Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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aber eine reiche Aussaat von Erpressungen, Verheerungen und 
Elend wurden, da nebst den äußern Feinden, einheimische 
Edle, mit diesen verbündet, nach Art der wildesten Räuber 
gebahrten. 
Als Wohlthäter WilheringS wird der Pfarrer Wolfgang 
von Reichenau (?) genannt. Worin aber seine Gabe bestan¬ 
den, findet sich nicht aufgezeichnet, sondern Abbt Wilhelm 
verbindet sich nur in einem Reverse, welchen er dem Jörg 
Marschall von Reichenau aushändigte, daß man zur Wieder« 
erstattung vieler Wohlthaten, ihm und dem ganzen Geschlechte 
der Marschalle einen ewigen Jahrtag begehen werde. *). 
Siguna Streitbltzin, Altheimerö von Eferding Wittwe, 
gab dem Abbte Urban 200 Pfund mit der Bedingung, für sie 
in der Capelle an der Pforte des Klosters wöchentlich eine 
Messe zu lesen.**) 
Die Lasten, welche man den Klöstern auflegte, die schwe- 
ren Bürden, welche auf ihnen lagen, haben wir an einem an¬ 
dern Orte verzeichnet.***) Es ist daher unnöthig, dieselben 
wiederholt zu schildern. 
Auch die Aebbte von Wilhering sahen sich gezwungen durch 
Verpfändung ihrer Güter die nöthigen Geldmittel aufzutreiben, 
um den öffentlichen Anforderungen genügen zu können, die um 
so drückender waren, als bei Austheilung dekselben nicht immer 
nach Verhältniß des Vermögensstandes verfahren wurde. •***) 
Wahrscheinlich zur Befriedigung der verlangten Kriegs¬ 
steuern mußte Abbt Konrad bei Heinrich Geimann ein Anlehen 
von lH5 Pfund machen, und ihm bis zur Rückzahlung als 
Interesse versprechen, 45 Metzen Korn und ebensoviel Haber 
jährlich nach Linz zu liefern. Dem Pfarrer Georg Dyem von 
Gramastetten versetzte Abbt Urban den Hof zu Aichberg in der 
Pfarre Leonding um 120 Pfund geliehenen Geldes) doch soll 
*) Am 3. November 146s. 
**) AM 25- Mai 1472. 
***) Meine Geschichte des Stiftes St. Florian, S. 62 ». ff. 
»»**) Das Land ob der EnS bewilligte 1464 dem Bundesgenossen 
deS Kaisers, dem Königs Matthias von Ungarn, gegen die 
Ketzer (Böhmen) 200 gerüstete Pferde. Das Kloster St. Flo¬ 
rian mußte i s derselben stellen, während man von den Grafen 
von Schaunberg nur nenn forderte.
	        
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