Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Pfarrkirche Gramastetten, und gab ihnen durch faktische Besitz¬ 
ergreifung sogleich Nachdruck. Als der Abbt mit seinem Con- 
ventualen Konrad dahin kam, vertrieb er beide. Wilhering 
beschwerte sich zu Rom und bei den Herzogen. Der Papst 
trug dem Abbte von Admont auf, gegen den von Wallsee mit 
der Ercommunication zu verfahren, wenn er sich länger weigere, 
die Kirche zurückzugeben;*) die Herzoge Albrecht und Wilhelm 
erließen an selben gemeinschaftlich den gemessenen Befehl, 
das Kloster in den Besitz der Pfarre, die es durch 158 Jahre 
ruhig inne gehabt, sogleich wieder einzuführen;**) und als 
er zögerte und Einwendungen machte, so ergingen neue ge¬ 
schärfte Befehle beider Fürsten.***) 
Die Pfarrkirche Gramastetten und ihre Filiale Ottensheim 
hatten sich auch einiger Guttbäter zu erfreuen, deren Andenken 
erhalten zu werden verdient. Diemut, Hermanns von Landen¬ 
berg Wittwe und der Herzogin von Oesterreich Obristhofmeisterin 
erkaufte von Konrad von Volkrat den Hof zu Lintheim in der 
Gramastetter Pfarre, von dem jährlich ein Dienst von 9 Metzen 
Korn und dreimal so viel Haber; dann 60 Wiener-Pfenninge, 
1 Schett Harbs, 3 Pfund Baumöl, 10 Pfenninge für Weih- 
uachtSbrot, 6 Hühner, 6 Käse und 60 Eier, gereicht werden 
mußten. **** *****)) In der Folge widmete sie denselben dem heil. Lau¬ 
renz zu Gramastetten, doch mit der ausdrücklichen Bedingung, 
daß statt aller übrigen Dienste nur 13 Schillinge und io Pfen¬ 
ninge jährlich von dem Besitzer gefordert werden dürfen. Wern- 
hart Denagel schenkte der Kirche zu Ottensheim ein Hans im 
Freithofe daselbst, damit es in Zukunft zum Pfarrhofe mögs 
eingerichtet und als solcher benützt werden; doch habe der Pfar¬ 
rer wegen desselben jährlich 60 Pfennige in die Pitanz nach 
Wilhering zum Ankäufe von Fischen, und 30 Pfenninge in das 
dortige Siechhaus zu dienen. *•***) Ein Bürger zu Eferding 
*) Am 2. April l40l. 
**) Am «.November «401. 
***) D. Wien am 29. Jänner und am ir. Jänner 1401. Da sich 
diese zwei Briefe auf jenen Auftrag vom «. November iroi 
offenbar beziehen, so folgt nothwendig, daß die Herzoge das 
Jahr mit dem 25. März anfingen. 
****) D. 20. März in74. 
*****) D. am 29. Juli 1349.
	        
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