Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Vom Papste Bonifaz IX. erhielt dieser Abbt die Befugniß 
Kelche, Corporalien, Kreuze und kirchliche Kleidungen für 
seine Kirchen zu weihen und in denselben sowohl in eigener 
Person, als auch durch Andere in allen jenen Fällen die Los¬ 
sprechung zu ertheilen, in denen die geringern Pönitenziare 
des römischen Hofes ordentlicher Weise lossprechen können. *) 
Dem 1393 zu Wien gehaltenen Generalcapitel wohnte auch 
Jakob bei; von dem auf das Jahr 1398 im Kloster Heilsbronn 
angesagten ließ er sich dispensiren durch den Abbt zu Bron- 
dolo, Namens Castiel, mußte aber zur Bestreitung der Kosten 
% fl, beitragen. 
Auf dieser Versammlung wurde die Stiftung der Gräfin 
Elsbeth von Schaunberg für Wilhering bestätigt. 
Elsbeth, eine geborne Gräfin von Abensberg und Wittwe 
des Grafen Ulrich von Schaunberg, stiftete mit ihrem noch un¬ 
mündigen Sohne Johann an der Grabstätte ihres Gemals zu 
Wilhering, eine ewige Messe auf dem St. Bernhartsaltar. 
Die Messe soll die Schaunberger-Messe genannt werden. Je¬ 
den Mittwoch soll Abends eine Vigil, am künftigen Morgen 
aber ein feierliches Seelenamt gehalten werden. 
Der Stiftung werden is Güter gewidmet: zu Gri'llenporz, 
Hopfau, Utenthal, Odleiten, Aichach, Hungern, Weckers¬ 
bach, Holzmayr, Odenbrand, Hag bei Hilkering, Hacklheim, 
Oedengrub und Rothenabfalter, Von den Brüdern des Con¬ 
vents , damit sie desto eifriger die Andacht verrichten mögen, 
erhält jeder im zweiten Jahre eine dünne Kutte. **) 
scepta pro bono publico itinera adhibitus praeter alia com* 
plura benesicia ab eo largam salis rnassam quotannis in per- 
petuum a successoribus pendendam accepit Obiit 138 5. 
*) D. Rome (im 27. September 14005 quibus minores peniten* 
tiarü Pvomane Curie ex suo officio absoluere possuut. 
**) D. am 5. August 1398. Ulrich war gestorben am 22. April d. 
I. Seine Wittwe, welche ihm ein schönes Grabmal, von dem 
noch die Rede seyn wird, in der Kirche zu Wilhering errichten 
ließ, vermalte sich in zweiter Ehe mit Hermann dem jüngern 
Grafen von Cilly, einem Bruder der berüchtigten Barbara von 
Cilly, K. Siegsmunds Gemalin, und jenes Grafen Friedrich, 
der um der schönen Veronika von Teschnitz willen seine Gemalin 
soll ermordet haben. Elsbeth gebar ihrem zweiten Gemal eine 
Tochter Margareth, in erster Ehe mit Hermann von Montfort, 
und nach dessen Tod mit Herzog Vladislav von Loschen vermalt,
	        
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