Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Unter den Fürsten, welche zur Zeit deSAbbteS Konrad dem 
Kloster Wohlthaten erwiesen, verdient Otto, Herzog von 
Bayern, angeführt zu werden, der — am 6. Mai 1290 — 
als Ersatz für den Schaden, welchen Wilhering durch das 
Kriegsvolk seines Vaters, Herzog Heinrich's, auf einem Kriegs» 
zuge nach Oesterreich erduldet hatte, dem Kloster bewilligte, ein 
Talent Salz an allen bayerischen Mautstätten mautfrei vorüber¬ 
zuführen. *) 
Ein sehr reiches Vermächtniß erhielt das Kloster auö den 
Händen des passau. Domherrn und Vitzdoms, der zugleich De¬ 
kan von Krems war, Heinrich von Inno, welcher ihm 15 
Pfund jährlicher Einkünfte zu Guntharstorf und 4 Pfund zu 
Teufenthal anwies. Nach des GeberS Willen sollen 5 Pfunde 
verwendet werden, um den 12 Armen im Spitale in der Fasten¬ 
zeit Kleidung und Speise zu reichen: — am Gründonnerstage 
jeder Person einen Rock von grauem Tuche, und täglich 4 Ge¬ 
richte aus Gemüse, Habergrütze, Erbsen (pisa), Zuckererbsen 
(glicerum?) und Häring, außer der Fasten aber das ganze 
Jahr hindurch 3 Gerichte mit Milch oder Käse gekocht; zwei 
Pfunde sind bestimmt, jedem der Dürftigen zwei Paar Schuhe 
zu verabreichen. Sollte nach Leistung des Voranstehenden von 
dem Gelde noch etwas erübriget werden, so erhalten die Armen 
den Rest auf die Hand. Ein Pfund erhält der Abbt, eben so 
viel der Convent, damit für des Stifters Eltern, Wernhart 
und Adelheid, und seine Geschwister, Wernhart, Engelschalk, 
Brigida und Gertraud, r Jahrtäge verrichtet werden. 
Ueber die Verwendung der noch übrigen 10 Pfunde wird 
in einem andern Diplome — am 1. März 129z — verordnet und 
bestimmt, daß sie nach Heinrich's Absterben zwar auch Wilhe- 
ring zufallen sollen, nur steht ihm während seines Lebens im¬ 
mer noch frei, damit zu verfügen. Aber auch in diesem Falle 
bleibt Wilhering das Einlösungrecht — 6 seine Mark Silbers 
*) Entweder 1266, wo Heinrich über die Jlz hereinfiel, Velden 
zerstörte, und die umliegende Gegend verwüstete; oder »274, 
als er im Bunde mit K. Stephan von Ungarn bas Land zwi¬ 
schen Vöklabruck und Wels verheerte -Heinrich fiel mit ,000 
Mann in's Land, die Brandfackel in der einen, das Schwert 
in der andern Hand.« Büchner Bayerische Geschichte. V. i6g.
	        
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