Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Auch die Hoftaferne, die Oekonomiegebäude und das Bräu« 
hauS wurden durch Abbt Bernhart erbaut. 
Schon alt und gebrechlich, sah sich der Abbt 1706 genö» 
thigt, den Kaiser um Enthebung von der Landtagscommissärs- 
stelle, die er seit 1696 bekleidet hatte, zu bitten. Nach einer 
langwierigen Krankheit entschlief er am 27. Mai 1709, im 
70. Jahre seines Lebens. 
Engelszell. 
Abbt Nivard von Engclszell starb am 18. December i68.?. 
Alö Nachfolger wurde berufen Amand Glanz, Profeß und 
Kellermeister von Wilhering, der Sohn eines kaiserlichen Leib¬ 
arztes — wie es scheint durch den Einfluß des als erster kai¬ 
serlicher Commiffar anwesenden Propstes David von St. Flo¬ 
rian, — und durch den Abbt Clemens von heil. Kreuz zu 
Wilhering infulirt. 
Diese Wahl war für das ohnehin kleine Kloster ein schwe¬ 
res Unglück, denn Amand, keines eben erbaulichen Wandels, 
gab viele Blößen und großes Aergerniß, woraus Sittenverfall, 
Auflösung aller Zucht im Kloster und arge Uneinigkeit als 
nothwendige Folgen hervorgingen. 
Höchst unklug benahm er sich bei einem Jurisdictionsstreit 
mit dem bayerischen Mautner, Michael Oe.renschläger, welcher 
die völlige Gerichtsbarkeit über den Markt Engelhartszell sich 
zueignen wollte, und den Abbt durch seine Söhne ans offener 
Straße durch Schmähungen verfolgen ließ. Abbt Amand ließ 
sich Aeußerungen gegen den Kurfürsten entschlüpfen, der ihm 
durch 220 Mann, deren 50 den Abbt im Kloster verwachten, 
und demselben eine Auslage von 9000 fl. verursachten, füh¬ 
len ließ, daß man auch sein Recht so mächtigen Herren gegen¬ 
über mit Vorsicht verfechten müsse. Eine fais, und bayerische 
Commission legte endlich die Sache bei. 
Obgleich das Kloster so glücklich war, einen großen und 
langwierigen Rechtsstreit mit seinen Zehentholden in der Kößla 
zu gewinnen; obgleich ein Stiftsmitglied mit seinem auf einer 
Pfarre ersparten Gelde das verpfändete Gut Eppenberg in Un¬ 
terösterreich eingelöst hatte, so nahmen doch die Schulden von 
Jahr zu Jahr reissend zu. Um das Maß deö Unglücks voll