Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Abbi Bernhart's Verwaltung. 
An welchem Tage der WahlacL, durch den Bernhart 
Weidner an die Spitze des Klosters gestellt, vorgenommen 
wurde, vermögen wir nicht anzugeben; wahrscheinlich aber im 
Februar oder März des Jahres 1681, da ihn am 8. April 
Kaiser Leopold, der zu Linz damals Hof hielt, zu seinem Rath 
ernannte. 
Abbt Bernhart war der Sohn eines armen Schusters von 
Linz, der sammt seiner Frau noch am Leben war, als der 
Sohn gewählt wurde.*) 
Seine theologische Bildung hatte Bernhart unter Leitung 
der Jesuiten im k. Convicte zu Grätz, wie die meisten Kleri¬ 
ker unter Abbt Caspar, erhalten, wurde dann in der Seel¬ 
sorge, anfänglich als Cooperator, später als Pfarrer zu Gra» 
mastetten — 1671 — angestellt. 
Die Leistungen der Klöster zur Zeit des Türkenkrieges 
und im spanischen Erbfolgekrieg haben wir anderwärts näher 
angegeben;**) es genüge hier nur zu bemerken, daß Wilhe- 
ring sein Kirchensilber t?04 wirklich ablieferte. Während Kara 
Mustapha Wien belagerte fand ein großer Theil des Convents 
von heil. Kreuz in Wilhering gastliches Obdach; im spanischen 
Erbfolgekriege aber hätte der von Wilhering beinahe in heil. 
Kreuz ein solches suchen müssen, da der Kurfürst von Bayern 
nach Besetzung von Eferding bis Wilhering herabstreifte. 
Die übrige Regierungszeit des Abbtes Bernhart ging ohne 
bemerkenswerthe Ereignisse, die das Kloster namentlich betrof¬ 
fen hätten, vorüber. Zur Verschönerung der Kirche trug er 
wesentlich bei durch Ausschmückung der Altäre und durch den 
Ankauf von Glocken. Ein Lebzelter von Linz, Matthias Pan- 
lehner, der 1690 starb, ließ die ganze Kirche mit weißen Mar¬ 
morplatten pflastern. 
*) Als er 1677 für sich und sein Weib um eine Pfründe im Bür¬ 
gerspital ansuchte, führte er zur Unterstützung seiner Bitte an, 
daß er ein Alter von 77 Jahren erreicht, im Bauernkriege 
von rbrS sich als Ausschuß habe verwenden lassen, und auch 
in der durch den Laimbauern erregten Unruhe Dienste geleistet 
habe. Als Abbt nahm Bernhart die Verpflegung der Eltern 
auf sich. 
**) Meine Geschichte von St. Florian S. »Sl und 161.
	        
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