Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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derrief Wilhering diese Convention als erschlichen, was zur 
Folge hatte, daß die auf Johann Clavei gefallene -Wahl ohne 
seine Beiziehung zu Stande gebracht wurde, wie auch die drei 
nächst folgenden. 
Im Generalcapitel des Ordens zu Citeaux wurde endlich 
1699 entschieden — durch die Bemühungen des Abbtes Nivard 
von Schlierbach, der ihm persönlich beiwohnte — daß in Zu¬ 
kunft der Vorsitz wechseln soll. 
Zufolge dieser Entscheidung kam bei der 1722 zu veran¬ 
staltenden Wahl die Reihe an Wilhering; allein der damalige 
Generalvicar, Abbt von Osseg, wußte bei der Statthalterei 
zu Prag ein Verbot an das Capitel zu Hohenfurt zu erwir¬ 
ken : dem A b b t e von Wilhering, als e i n e m A us¬ 
ta n d e r, keinerlei Einfluß zu gestatten. Derselbe Fall ereig¬ 
nete sich wieder 1732. Der letzte Versuch Wilherings zur 
Erhaltung seines in den Einrichtungen des Ordens und in ei¬ 
ner Jahrhunderte alten Praris gegründeten Rechtes wurde 
1747 gemacht. Der Erfolg findet sich nicht aufgezeichnet. 
Patronatöpfarren. 
Ottensheim kehrte durch die vereinten Bemühungen der 
Jesuiten, welche die Herrschaft besaßen, und des Klosters 
Wilhering, in dessen Nähe die Pfarre gelegen, sehr bald zur 
katholischen Religion zurück. 
Die Pfarrgemeinde hatte sich anheischig gemacht, den 
Pfarrer mit 240 fl. jährlich zu besolden. Als sie sich aber 
1655 weigerte, die bedungene Summe ferner zu erlegen, zog 
der Abbt den Pfarrer in'S Kloster zurück, und ließ von da 
aus die Pfarre durch mehrere Jahre versehen, bis endlich 1676 
ein Vergleich dem langwierigen Streite ein Ende machte. 
Bedeutend schwieriger, als in Ottensheim, gestaltete sich 
die Durchführung der Reformation in Gramastetten. Die An¬ 
zahl der Lutheraner war selbst 1650 noch ziemlich beträchtlich. 
Von diesem Zeitpunkte an nahm sie aber mit jedem Jahre ab 
und verschwand endlich gänzlich. 
Um 1650 wurde die Kirche ausgeschmückt mit einem neuen 
Hochaltars und zwei Altarblättern. Jenen verfertigte Georg 
Obermayr von Passau um 34o fl., diese der Maler zu Aschach, 
Michael Burkhart, um 400 fl.
	        
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