Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

Auf den Abbt Theodorich war mittlerweile ein M ö n ch, 
Konrad, wahrscheinlich auch aus Ebrach, gefolgt, dessen 
Name in der eben angeführten Urkunde genannt wird. Erstand 
dem Kloster nur kurze Zeit vor, und hatte den Ebracher-Mönch, 
Heinrich, zum Nachfolger. 
Den Wohlthätern Wilhering'S reihte sich auch der große 
Salzburger-Erzbischof Eberhart 1l. an, indem er aus seiner 
Saline zu Hall den Brüdern des Klosters ein halbes Pfund 
Küffelsalz unentgeldlich bewilligte, um dem Salzmangel des¬ 
selben zu steuern — am 12. März 1246. 
In diesem Jahre des Unglücks für Oesterreich, das seinen 
Herzog, mit dem der Stamm der Babenberger erlosch, verlor, 
Wilhering aber einen großmüthigen Wohlthäter, Schützer und 
Gönner , trat ein ausgezeichneter Mann an die Spitze des Klo¬ 
sters, dessen vortrefflichen Eigenschaften es Rettung aus der 
drohenden Gefahr und bedeutenden Wohlstand verdankt. 
Ern e st, Prior von heiligen Kreuz, wurde nach dem Tode 
des AbbteS Heinrich oder nach dessen Rückkehr in das Mutter¬ 
kloster, *) zur Abbtei berufen. Ehrwürdig durch Reinheit des 
Wandels, stand er nicht bloß bei seinen Ordensbrüdern, denen 
er von früher Jugend an Beispiel war in genauer Erfüllung 
der Ordensregel, sondern auch bei den Vornehmen des Landes 
in hoher Achtung. Dadurch und durch seine Tüchtigkeit und 
Thätigkeit gelang es ihm in diesen verhängnißvollen Zeiten, 
welche über das herrenlose Land alle Greuel der Anarchie herbei¬ 
geführt, das Wohl seiner klösterlichen Gemeinde zu erhalten 
und zu befördern. Nicht nur baute er das Kloster fast vom 
Grund aus ne» auf, sondern umschloß es auch, was damals 
vorzüglich nothwendig seyn mochte, mit einer Mauer. 
Der mächtige Albero von Polheim, **) den schon K. Frie- 
*) Der Nekrolog hat am 24. August: Heinricus Monachus et Sa- 
cerdos in Ebera, quondam Abbas in Wilhering, 1246 — 
praefnit annis tribus. 
**) Enenkel legt dem Herzoge Friedrich folgende Worte in den Mund, 
als er einen Absagebrief des Herzogs Otto von Bayern erhielt — 
1245 •— 
Diz Widerpolt ist mir nicht lait. Ich klag es dem von Polhaimb, 
Wann ich Han den Dienst-Mann., Selb will ich seyn dahaimb 
Der im woll gesiget an Wann er mir nicht gestreitten mag. 
Es wird ihm viel laidiger slag.
	        
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