Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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sicht zu erreichen. Der Kaiser ließ im Februar 1237 für Wil- 
hering drei Urkunden ausfertigen. 
In der ersten derselben erklärte er, daß das Kloster ver¬ 
möge der Freiheiten des Cistereienser-Ordens außer dem römi¬ 
schen Kaiser keinem andern Advoeaten unterworfen seyn soll, 
und sich der Befreiung aller und jeder Abgabe für Schutz und 
Schirm zu erfreuen habe. 
Zur Ersparung der Kosten, welche aufgewendet werden 
müßten, falls sich das Kloster bei jeder Beeinträchtigung an 
das kais. Hoflager wenden sollte, .steht ihm aber frei, sich 
selbst einen beliebigen Vogt zu wählen, welchem dann der Kai¬ 
ser auftragen wird, an seiner Statt den Schutz zu gewähren. 
Sobald sich aber derselbe Anmaßungen erlauben würde, so dankt 
ihn das Kloster wieder ab. Ein solcher Vogt übt die Schutz- 
pflicht um Gotteswillen; ist daher nicht befugt, Wändel, 
Steuern, Nachtherberge, Roboten oder Dienste von den Hin- 
Lersasten oder dem Kloster selbst anzusprechen. Jene dürfen nie 
vor ein fremdes Gericht gezogen werden. Die Bedürfnisse der 
Mönche in Getreid, Käsen, Salz, Fischen, Oel, Wein und 
Vieh mögen überall mautfrei durchgeführt werden. Die Maut¬ 
freiheit wurde in einer Urkunde, welche am letzten Februar aus¬ 
gefertigt , noch insbesondere bestätigt. Endlich beauftragt ein 
drittes Diplom den Hauptmann ob der Ens, Albero von Pol¬ 
heim , den der Abbt zum Beschützer seines Klosters gewählt 
hatte, es unentgeldlich bei seinen Rechten, Gütern und Frei¬ 
heiten handzuhaben und zu beschützen. 
Abbt Theodorich, von der Ansicht ausgehend, daß man 
nie vorsichtig genug seyn könne, bat auch noch den BischofEck- 
bert, den Stiftungsbrief seines Vorfahrs, des Bischofes Eber¬ 
hart, von ii46 zu erneuern, was dieser auch bereitwillig that, 
mit wörtlicher Einschaltung jener Urkunde— am 2. März 1257. 
Nachdem aber im plötzlichen Umschwünge des Glückes der 
geächtete und verfolgte, beinahe nur noch auf die Neustadt be¬ 
schränkte Herzog Friedrich schnell all' das Verlorne wieder er¬ 
obert hatte, und gewaltig herrschte, gelang es dem Abbte Theo¬ 
dorich, auch dessen Wohlwollen für sich und sein Kloster in ei¬ 
nem ausgezeichneten Grade zu gewinnen. 
Nicht bloß erneuerte und bestätigte er seinerseits den kaiser¬ 
lichen Freiheitsbrief, welcher Wilhering der lästigen und drü¬
	        
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