Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

Abbt Eberhart wurde i2t4 zum Abbte in Ebrach gewählt. 
Zln seine Stelle zu Wilhering trat Konrad im Jahre 1214, 
wie seine Vorgänger ein Mönch von Ebrach. Dieser Abbt er¬ 
warb sich ein Bestätigungsdiplom für sein Kloster mit allen des¬ 
sen Freiheiten und Gütern, deren viele namentlich angeführt 
stnd, von Papst Jnnocenz Hl., das Honorius Hl. 1213 fast 
wörtlich wiederholte; mit Heinrich von Treten» brachte er einen 
schon längere Zeit hindurch geführten Streithandel zu Ende. 
Ortolf von Tegernbach hatte dem Kloster einen Hof zu Wurzel» 
dorf vermacht, von dem Heinrich behauptete, daß er ihm nach 
Erbrecht zugehöre, weshalb auch das Vcrmächtniß nichtig sey. 
Endlich entsagte er reuig dem Zanke, und erhielt gegen 3 Ta¬ 
lente den streitigen Hof für sich, seine Hausfrau und ihren Sohn 
auf Leibgcding gegen einen jährlichen Dienst von einem halben 
Talent. Der Vertrag, welchen Konrad mit den Stiftern von 
Wachsenberg bald nach der Uebernahme der Verwaltung ab¬ 
schloß, gereicht seinem Charakter zur Ehre. Sein Vorfahr Eber¬ 
hart hatte für eine Summe von 150 Pfund, welche er ihnen 
geliehen, Höfe zu Tening und Pasching; Ceileg und ZansunS- 
dorf (an der Traun), den Hof über der Brücke zu Gramastet- 
ten, RutmarShof, Herage, Stadeleri und das Lehen Retcamps 
— zum Pfande erhalten. Konrad fand es mit dem Gefühle der 
Pietät gegen die Familie der Stifter seines Klosters unverträg¬ 
lich , von ihnen ein Pfand in den Händen zu haben. Man 
verglich sich dahin, daß Zansunsdorf, RutmarShof, Herage 
und Stadeleri dem Kloster eigenthümlich verbleiben, die übrigen 
Güter aber zurückgestellt werden. 
Dieses letztere sprach in der Folge ein Ministerial des Her¬ 
zogs von Oesterreich, Heinrich von Traun, an, indem er vor 
Gericht klagend anbrachte, daß ihm erbliche Rechte auf selbes 
zustehen. Elisabeth von Wachsenberg vernachläßigte, Einspra¬ 
che gegen diese Klage anzubringen, weil sie dieselbe für ganz 
unbegründet ansah. Nach ihrem und des von Traun Tode er¬ 
hoben sich des letzter» Söhne, Hertneid und Otto, mit vieler 
Hitze, und suchten durch schlaue Sachwalter und falsche Zeugen 
vor des Herzogs Gericht in Wels, wo er eben zugegen war, zu 
erhärten, daß schon bei Lebzeiten ihres Vaters ihm das Gut zu¬ 
gesprochen , und durch den Fronboten sey übergeben worden. 
Herzog Leopold rieth dem Abbte, die Entscheidung einem
	        
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