Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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an einem kräftigen Willen gebricht; sein Kloster sollte durch 
ihn die Lehre erhalten, daß oft gerade in den Zeiten der höch¬ 
sten Noth der Retter erscheine, damit man nie den Glauben 
und den Muth hoffnungslos möge sinken lassen. 
Doch kaum hatte Georg die Zügel ergriffen, so drohte 
schon Wilhering wieder Gefahr, ihn zu verlieren. Nach dem 
Tode des AbbteS von Baumgartenberg, 1615, wurde ihm 
durch den Generalcommissar des Ordens, Johann Seifried 
von Zwetel und den Landeshauptmann nicht nur die geistliche 
und weltliche Verwaltung dieses Klosters übertragen, sondern 
jener forderte ihn zur Erklärung auf, ob er nicht die Insel 
seines Mutterklosters jener von Wilhering vorziehe? Obgleich 
er für letztere entschied, so wählten ihn dennoch die 4 Capitu- 
laren von Baumgartenberg, und vereinigten sich erst nach wie¬ 
derholter Ablehnung in der Person des vom Kaiser Empfohle¬ 
nen, Caspar Kirchlcutner aus dem Kloster Rain, der in Wien, 
wo er vor dem Klosterrathe eben eine Prüfung abgelegt, die 
Entscheidung seines Schicksals abwartete. 
Der Landtag zu Prag. -Verhandlung zwischen den 
Prälaten und den politischen Ständen wegen 
Errichtung der Landtafel. 
Beim Antritte des Königreiches Böhmen hatte sich K. 
Matthias den Ständen durch einen Revers verbunden, im 
nächsten Landtage unter andern Puncten auch den zur Bera¬ 
thung vorzulegen, wie in einer Conföderation alle österreichi¬ 
schen Länder zu verbinden wären? Die böhmischen Stände 
theilten den österreichischen Abgesandten zu Prag denselben 
mit*) und luden sie ein, der Conföderation wegen beim näch¬ 
sten Landtage zu erscheinen. Da sie aber hiezu nicht bevoll¬ 
mächtigt waren, so bringen sie nur den Antrag an die Stände 
heim. 
Dieser Landtag kam nun endlich am 15. Juni 1615 in 
Prag zusammen. Aus dem PrÄatenstande wurden die Aebbte 
von Kremsmünster und Wilhering abgeordnet. Diese mit den 
unterösterreichischen Prälaten waren es vorzüglich, welche durch 
*) Am 26. Mai i6n.
	        
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