Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Wilhering und Martin Greußing von Schlägel bilden einen 
Kranz von Männern, ausgezeichnet durch Eigenschaften des 
Geistes und des Herzens, wie durch ihre Leistungen. 
Die Heimat des Georg Grill konnten wir nicht ermit¬ 
teln. Ueber seine frühere Lebensgeschichte hat sich eine Nach¬ 
richt erhalten, deren Wahrheit wir, ungeachtet des Ansehens 
des Berichterstatters, dahinstellen müssen: Georg Grill habe 
zugleich mit dem Abbte von Zwetel, Johann Seifried, Anton 
Wolfradt zu Kremsmünster, dem Administrator Dannai, von 
heil. Kreuz, dem Abbte dieses Klosters, Christoph Schaffer, 
und den Aebbten von Welherad und Baumgartenberg, Andreas 
Hortensius und Caspar im deutsche^ Collegium in Rom stu¬ 
diert. Auf dem Rückwege in das Vaterland sollen die Freunde 
insgesammt nach Citeaux abgelenkt und um Aufname in den 
Orden gebeten haben. Weil sie aber Deutsche waren , schickte 
sie der Generalabbt mit Empfehlungen nach Deutschland, wo 
sie alle in verschiedenen Klöstern Aufnahme fanden.*) 
Georg Grill trat in das Kloster Baumgartenbcrg, scheint 
aber unter Abbt Anton nach Wilhering gekommen zu seyn, wo 
er durch Postulation am 2. März i6i4 zur Abbtei berufen wurde. 
Das Postulationsinstrument ist unterzeichnet von dem Prior, 
Johann Lanzendorfer und den Conventuale» Balthasar Kogler, 
Markus Koch, Matthias Froschmann und Matthias Faber. 
Der Abbt von Ebrach, dessen Stelle der von Baumgartenberg, 
Georg Stephanides, vertreten hatte, bestätigte den Act am 
5. Mai. Die Verwaltung hatte er schon am 13. April über¬ 
nommen ; der Abbt Michael von Rain setzte ihm am 3. August 
die Insel auf das Haupt. 
Der Zustand Wilherings war zur Zeit, als Georg seine 
Leitung übernahm, keineswegs glänzend. Ein großer Schul¬ 
denstand, zerfallene Gebäude, ein aus 5 Individuen bestehen¬ 
der Convent, und eine Aussicht in die nächste Zukunft, welche 
nicht geeignet war, der Hoffnung auf Verbesserung der Lage 
vielen Raum zu geben; — darin bestand die Erbschaft, die dem 
neuen Prälaten seine Vorgänger hinterlassen. 
Er sollte aber auch ein Zeugniß werden, was ein einziger 
Mensch zu wirken vermag, dem es weder an Einsicht, noch 
Annales Clarnvallena. II. 592. coli. 524.
	        
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