Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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15. antwortete , daß er zu Czaslau viermal und jetzt zum fünf¬ 
ten Male den Cardinal Dietrichstein empfangen, dessen Vor¬ 
schläge aber als ungenügend verworfen habe. Da ihm und 
vielen angesehenen Personen der Kaiser nach dem Leben gestellt, 
und durch Ragoczi Lagios die Heiducken zum Bruche des tür¬ 
kischen Friedens aufgefordert habe, so sey jetzt nicht mehr bloß 
Erlangung des Friedens, sondern Versicherung bessern Regl¬ 
ements und der Länder Wohlfahrt zu erringen. Dem kaiserli¬ 
chen Patente setzte er ein anderes entgegen, das er von allen 
Kanzeln abzulesen, die kaiserlichen Commissäre aber exem¬ 
plarisch zu bestrafen, die weltlichen zu arretiren, ihre Güter 
Mit Beschlag zu belegen, dem Abbt von Garsten die Tempora¬ 
lien abzunehmen, und das Landhaus mit einer Besatzung von 
4o — 5o Mann zu verwahren befahl. 
Am 20. Mai traten die Verordneten zu einer Berathung 
zusammen über die 'Art und Weise des Verfahrens, um bei 
dieser Erecution Unruhe zu vermeiden; jeder Anwesende mußte 
bei Eidespflicht Verschwiegenheit geloben. Obgleich ein Theil 
der Verordneten darauf antrug, an Matthias zu berichten, es 
fehle an Mitteln zur Ausführung seines Auftrages, so wurde 
doch endlich beschlossen, den Bürgermeister, Richter und den 
Rathsfreund Hanns Gleich von Linz zu berufen, und ihnen 
Verhütung einer Bewegung zu empfehlen. Nachdem sie sich 
auch noch der Zustimmung der Stände versichert hatten, wurde 
zur Ausführung des ergangenen Befehls geschritten, und dem 
Erzherzoge Bericht erstattet, dem auch beigefügt war, daß die 
Stände 1500 Mann Volkes geworben haben.*) 
Unter dem Vorwände, sich gegen die Heiducken sicher zu 
stellen, hatte Matthias Truppen geworben; Jlleshazi führte 
ihm 15 Fähnlein herzu. Die Anstalten wurden so heimlich 
getroffen, daß K. Rudolf an derlei Absichtj gar nicht dachte. 
Noch war Mähren, das auch in's Bündniß gezogen werden 
sollte, nicht förmlich beigetreten. Die Verbindung sollte zu 
Eibenschütz geschloffen werden. Zur mährischen Tractation 
*) Man ersieht hieraus, daß der Kaiser immer noch eine nicht 
unbeträchtliche Menge Anhänger zählte. Die Güter Mvlarts, 
Hanns Adam Giengers und Bayers wurden am 21. Juli, 
die Haims am 13. November wieder frei gegeben.
	        
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