Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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nes erlauchten Stammes , mit dem Aussähe behaftet, besuchte 
einst Wilhering. Als er eines Tages dem Gottesdienste in der 
Klosterkirche beiwohnte, und sich der Abbt nicht scheute, ihm 
den üblichen Friedenskuß zu geben, so rührte diese Handlung 
christlicher Liebe den kranken Herren so tief, daß er sogleich durch 
Hingabe eines Hofes zu Zeidlarn seinen Dank auszusprechen 
beflissen war. Seinen Ministerialen dießseits und jenseits der 
Traun ertheilte er Erlaubniß, ihre Lehengüter nach Belieben 
dem Kloster zu schenken, namentlich erlaubte er einem derselben, 
Adalbert von Dunchenstein, welcher das Urfahr bei Wilhcring 
von ihm zu Lehen trug, sein Recht an Wilhering abzutreten.*) 
Mit dem Pfarrer Piligrin von Schönhering hatten schon 
Hiltger'ö Vorgänger, Gebhart und Heinrich, einige Besitzun¬ 
gen getauscht. Zu ihrer unangefochtenen Besitznahme fehlte aber 
noch die bischöfliche Bestätigung. Als sich Bischof Diepold, der 
mit dem Kaiser das Kreuz genommen hatte, am 7. Mär^ 1139 
in Eferding befand, trat der Abbt mit der Bitte vor ihn, die 
nöthige Zustimmung zu dem für beide Theile wünschenöwerthen 
Austausch zu geben. Der Bischof beauftragte einige Hinter¬ 
sassen, die Richtigkeit dieser Versicherung zu untersuchen, und 
nachdem er durch sie sich von derselben überzeugt hatte, so er¬ 
folgte die erwünschte Bestätigung. Die Urkunde gibt die einzel¬ 
nen Stücke namentlich an. 
Im folgenden Jahre erwarb das Kloster einen Weinberg, 
der so Mark werth war. Ein vornehmer Mann, Richwin , wel¬ 
cher zu Eferding faß, hatte ihn erkauft, und an Wilhering ab¬ 
getreten mit Vorbehalt eines Leibgedings für sich, seinen Sohn 
Poppo und seinen ältesten Enkel, bestehend in einer Abgabe von 
2 Fuder jährlich; endlich schenkte ihm noch die edle Matrone 
Sophie von Schaunberg ein Prädium, das aus ihrem 
ausgereuteten Walde entstanden, St. Marien-Reut genannt 
wurde. 
Abbt Hiltger, dessen Verwendung, wie wir sahen, Wil¬ 
hering einige schöne Erwerbungen verdankt, starb am 1. Jän¬ 
ner 1193. 
Sein Nachfolger, Otto von Niest, war aus einer edeln 
*) Kur;, Beitrage IT. 520 u. ff. In einer Urkunde von Garsten 
erscheint Heinrich von Tonchenstein als Wohlthäter dieses Klo¬ 
sters; Albero von Tonchenstein steht unter den Zeugen.
	        
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