Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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zu retten, blieb nichts anderes übrig, als es einem Kloster zu 
unterwerfen, daS bei größer» eigenen Mitteln vermögend war, 
auch der armen Tochter helfend beizuspringen. Daher trat der 
Abbt zu Rain im Einverständnisse mit seinen Brüdern alle seine 
Rechte über Wilhering an das Mutterkloster Ebrach ab — um 
1LLL. Unter der Anführung Heinrich's, der zum Vorsteher er¬ 
nannt worden war, entsandte der Abbt Burkart von Ebrach 
zwölf Mönche in das verlassene Kloster. Ein frischeres Leben 
und Walten begann von nun an, und obgleich Heinrich nach 
Verlauf eines Jahres durch den Tod der Colonie entrissen wur¬ 
de, so gelang es doch seinem Nachfolger Hiltger, dessen Ver¬ 
waltung sieben Jahre (1186—1194) dauerte, bedeutende Er¬ 
werbungen zu machen. 
Die Erfahrung hatte gezeigt, daß der Schutz, den das 
Bisthum Bamberg zu leisten übernommen hatte, nicht genügend 
sey, um das arme Kloster gegen die täglichen Anfechtungen sei¬ 
ner Gegner zu vertheidigen, weshalb Abbt Hiltger sich an den 
Kaiser selbst zu wenden sich veranlaßt sah. Dieser willfahrte 
auch der Bitte, und beauftragte den Herzog Leopold von Oester¬ 
reich, der sich am 2-4. Februar 1188 bei ihm zu Regensburg auf¬ 
hielt , in seinem Namen Wilhering bei seinen Rechten und Be¬ 
sitzungen zu beschützen. Fünf Tage später, auf der Rückreise 
in sein Herzogthum, ertheilte der Herzog zu Pässäu dem Klo¬ 
ster Mautfreiheit für alles, was zu- und abgeführt werden 
möge, und als er 1190 im Begriffe war, seinem Kaiser in das 
heil. Land nachzueilen, legte er s Güter zu Crumbonowe, Teu- 
fenbach genannt, auf den Altar der heil. Jungfrau, um durch 
ihre Fürbitte sich eines glücklichen Ausganges seines Unterneh- 
niens zu versichern. Dem Beispiele des Herzogs folgte ein edler 
Vasall desselben, Albero von Zemleub (Cemeliub). Er über¬ 
gab Wilhering durch die Hand seines Lehensherrn sein gesamm- 
tes Erbgut: Zemleub, Steinmäufelsdorf, 3 Güter bei Kunring 
sammt Salapulka, — welches jährlich 5^ Talent abwarf, — 
endlich auch einen Weingarten zu Geilant. 
Albero, ohne Zweifel kinderlos, starb auf der Fahrt im 
Oriente. Diesen Gutthätern schloß sich Graf Siegfried von 
Mbring an, der einen Hof bei dem von ihm bewohnten 
Schlosse Peilstein zum Geschenks darbrachte. 
Herzog Ottokar von der Stehermark, der letzte Sprosse sei¬
	        
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