Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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iiS9; den aber zwischen Wilhering und Schönhering noch ins¬ 
besondere zu Passau am 13. September des nämlichen Jahres. 
Ottokar von Sulzloch, ein Dienstmann der Stifter Ulrich 
und Kolo, überließ Wilhering sein Allod zu Kogel gegen Ab¬ 
tretung eines Hofes und einer Mühle zu Sigenfurt; ein ande¬ 
rer Dienstmann der Stifter, Wernhart von Traun, gab 
durch die Hand des freien Mannes Adelram von Ostering ein 
Gut der heil. Maria in Wilhering zum Geschenke, mit Vorbe¬ 
halt des lebenslänglichen Nutzgenusseö. Als er aber in der Folge 
das Gut gegen 10 Schilling jährlichen Geldes gänzlich abtrat, 
versprach ihm der Convent zur Erkenntlichkeit eine Begräbniß- 
stätte in der Kirche; von Heinrich von Rotel, einem Dienst¬ 
manne des Stifters Kolo, wurde ein Gut zu Ederamsberg, 
welches mit andern Besitzungen des Klosters zusammen grenzte, 
um u Talente Silbers gekauft; — die Schutzvogtei über das¬ 
selbe nahm der edle und mächtige Mann, Heinrich von 
S ch 0 u e n b e r g, auf sich; — ein anderes Gut im Dorfe Ro¬ 
tel schenkte er den Brüdern zu Wilhering. 
Eine unerwartete Schwierigkeit stieß dem Abbte auf beim 
Ankäufe des Gutes Misgingen, das er um 7 Talente erworben 
hatte. Der Verkäufer, Arnold von Misgingen, stand im Dienst- 
manns-Verhältnisse zu dem sehr edeln Manne, Adalbert von 
Berg , welcher geltend machte, daß kein Dienstman befugt sey, 
ohne Zustimmung seines Herrn irgend ein Gut zu veräußern 
oder zu verkaufen. Ein richterlicher Spruch vor dem Herzoge 
von Oesterreich und den Vornehmsten des Landes gefunden, 
erklärt den Kauf kraftlos und nichtig. Doch Adalbert, einge¬ 
denk des göttlichen Gerichtes, das auch seiner wartete, gab 
freiwillig das erstrittene Gut zurück mit dem Versprechen, des 
Klosters Beschützer gegen alle zu seyn, die es um dieses Besitzes 
willen anfechten würden. 
Durch die Schenkung einer Frau Liuppirch, der Wittwe 
Liuphart's, erhielt Wilhering ein Stück Landes, im Burgfrie¬ 
den von Eferding gelegen. Bischof Abono (Albinus) von Passau 
gab zu dieser Uebergabe zwar seine Zustimmung, doch bedingte 
er sich die Entrichtung der jährlich gebärenden Abgabe an seine 
Kirche durch den Abbt, und dessen Unterwerfung unter die Ge¬ 
richtsbarkeit des bischöflichen Beamten zu Eferding. 
In der nämlichen Urkunde bekräftigte Abono einen frühern
	        
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