Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Besitztums einer Kloflerstiftung zu widmen. Zwar hindert» 
ihn der Tod an der Ausführung, doch vergaß er nicht, selbe 
seinen Söhnen dringend zu empfehlen. Diese, der väterlichen 
Ermahnung gedenkend, legten auch Hand an's Werk, vorzüg¬ 
lich Ulrich, dem in der Erbtheilüng Wilhering zugefallen war, 
während Kolo, der andere Bruder, Wachsenberg erhalten 
hatte. Jener, unvermält und kinderlos, ist der eigentliche Stif¬ 
ter des Klosters, dein er auch mit Einwilligung der Mutter 
Ottilia, des Bruders Kolo, und der Schwester Elisa¬ 
beth sein gestimmtes Erbtheil zuwendete. 
Anfänglich war es Absicht der Brüder, das der Stiftung 
gewidmete Gut einer Colonie aus dem benachbarten Chorherrn- 
stifte St. Florian zu übergeben, und es waren zu diesem Endo 
wohl auch schon Unterhandlungen angeknüpft; allein der vor- 
theilhafte Ruf des in jugendlicher Triebkraft aufsprossenden Ci- 
stercienser-Ordens, welcher sich zugleich mit dem Ruhme des 
heil. Bernhart von Clairvaux mit außerordentlicher Schnelligkeit 
über die katholische Welt ausbreitete, und eben auch in Oester¬ 
reich und Bayern festen Fuß gefaßt hatte — bewog das fromme 
Brüderpaar, von seinem ersten Entschlüsse abzugehen, und 
Mönche dieses Ordens in das zu gründende Kloster zu verpflan¬ 
zen. In dieser Absicht wandte es sich an Geraldus, oder Ger- 
laus, den ersten Abbt des um ms gegründeten Klosters Rain 
in der Steyermark, welcher sich auch nach dem eingeholten Gut¬ 
achten seines Vaterabbtes Adam zu Ebrach zur Uebernahme der 
Stiftung bereitwillig erklärte. DaS mochte etwa um u44 oder 
1145 geschehen seyn. 
Nachdem die Angelegenheit so weit gediehen war, zog Ul¬ 
rich in'S heilige Land, seinem Bruder Kolo die weitere Ausfüh¬ 
rung des begonnenen Werkes überlassend. Er kehrte nicht wie¬ 
der zurück. Sterbend bedachte er noch sein Stift, und bestimmte 
ihm in seinem letzten Willen die Hälfte von Ottensheim, das 
halbe Urfahr und 2 Fischerhäuser mit ihren Grundstücken. 
Kolo eilte um so mehr mit Vollendung des ihm obliegen¬ 
den Geschäftes zu Stande zu kommen, als auch ihn eine tödt- 
liche Krankheit an die Flüchtigkeit des menschlichen Lebens ge¬ 
mahnt hatte. In feierlicher Schenkung übergab er dem Abbte 
von Rain das Schloß Wilhering, mit allem, was zum Unter¬ 
halte der Mönche bestimmt war. Um aber der jungen Pflanzung
	        
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