Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Ständen zugesichert habe; die Maßregel sey aber auch unnö- 
thi'g, da in Folge der Visitation Einnahmen und Ausgaben 
ja doch aufö genaueste bekannt. Endlich wird zum Schlüsse 
vorgestellt, daß die geforderte Angelobung der Kloster-Beam¬ 
teten nur Widerspanstigkeit derselben und Verwirrung im Haus¬ 
halte, worin doch Einheit, Unterordnung und das Ansehen 
des Hauptes erstes Erforderniß sey, zur Folge haben könne. 
Die Wahrheit dieser Darstellung bezeugen, wie wir sahen, 
die ärgsten Feinde der Klöster, die politischen Stände, die 
zwar zugeben, daß einzelne Prälaten strafwürdig sey» mögen, 
vornehmlich wegen Verschwendung, im Ganzen aber ihre Wirth¬ 
schaft der der weltlichen Verwalter weit vorziehen sey. Ein 
anderes aber, worüber die Reformation leichten Fußes hinweg 
geht, ist der sittliche Wandel, und der moralische Zustand der 
Klöster, der kaum tiefer sinken konnte. 
Zustand des Klosters Wilhering. Ernennung der 
Aebbre durch den Kaiser. Instruction derselben. 
Güterverpfändung. Rechtsstreit. i 
Wilhering war seit dem Tode des Abbtes Martin durch 
acht Jahre, ohne einen Prälaten an der Spitze der Verwal¬ 
tung zu haben, bis 1562 unter die Aufsicht des Abbtes Mi¬ 
chael Gewolf von Engelszell,*) nach dessen Tod bis 1567 un¬ 
ter die des Priors Matthäus Schweitzer gestellt. Von dieser 
Zeit an wurde es dem kaiserlichen Fischmeister Georg Haiden 
anvertraut. 
Endlich, kurze Zeit nach der Beschwerdeschrist der politi¬ 
schen Stände an den Kaiser in den Angelegenheiten der Klöster 
erhielt Wilhering einen kaiserlichen Abbt in der Person des 
schon genannten Matthäus Schweitzer. Nach einer vor 
dem Klosterrathe am 19. März 1563 bestandenen Prüfung, in 
der er sattsame Proben seiner Tauglichkeit abgelegt hatte, 
wurde er am 12. Juli mit einer Instruction ausgestattet, / 
welche größtenteils die zweckmäßige Verwaltung der Einkünfte \ 
betrifft, und dem neuen Abbte bis in's Kleinste buchhalterisch
	        
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