Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

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Im Jahre 1808 wurden Reserven und Landwehren 
errichtet. Erzherzog Carl, als Generalissimus der kaiser¬ 
lichen Heere, arbeitete rastlos für die vollkommene Schlag- 
fertigkeit der Armee; der Patriotismus erwachte in neuer 
Frische, und allgemeine Begeisterung bemächtigte sich der 
Truppen uud des ganzen Volkes. 
Die oberösterreichischen Stände schrieben eine Körner- 
lieferung für das ganze Land ans, und es mußten 
127.795 Metzen Korn, 230.387 Metzen Hafer, 90.000 Zentner 
Hen in die Hauptstatiouen Linz, Ens, Wels, Freistadt, 
Braunau und Schärding abgeführt werden. 
Im Monate Februar 1809 zogen mehrere kaiserliche 
Regimenter im Inkreise zusammen; mancher sogenannte 
Viertelbauer bekam 30 -40 Mann; die Quartierslasten 
wurden immer drückender und die Brod-, Hafer- und Heu- 
lieferuugeu wollten kein Ende nehmen. Am 8. April standen 
130.000 Mann an der Gränze, welche Tags darauf über 
den In nach Bayern einrückten. 
Aber auch dieser mit so vielem Answande und warmen 
Patriotismus zn Stande gebrachte Feldzng fiel unglück¬ 
lich aus. 
Am 22.-24. April wurden die Oesterreicher vom 
sieggewohnten Kaiser Napoleon bei Eckmühl, Abensberg und 
vor Regensburg überwunden; die Trümmer des linken 
Flügels nahmen ihre Netirade über den In zurück, während 
der rechte Flügel unter Erzherzog Carl durch Böhmen 
sich zurückziehen mußte. Die Franzosen folgten den fliehen¬ 
den Oesterreicheiil auf dem Fuße nach, Napoleon über 
Brannan und Ried, General Maffena über Schärding, 
welche Stadt Letzterer, weil ihm der Uebergang über den 
In verwehrt werden wollte, am 26. April zu einem Schutt- 
Haufen zusammenschießen ließ. Des andern Tages kamen 
über 30.000 Mann in die rauchende Stadt und bezogen 
vor derselben — auf den Feldern von St. Florian — 
ein Lager, in welchen sie mehrere Tage plündernd stehen 
blieben.
	        
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