Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

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darunter das Brunnödergut zn Haid und das Wirthshaus 
zu Taufkirchen in Brand geriethen. 
Die Franzosen rückten in Eilmärschen verheerend und 
plündernd über Linz nach Unterösterreich und Arähren vor, 
wo bei Austerlitz die Oesterreicher uud Russen von ihnen 
abermals geschlagen wurde». 
Oesterreich war in der Oewalt des Feindes, der nun 
in Unter- und Oberösterreich die Winterquartiere nahm; 
unser Land war während der Zeit der Occupatio» mit 
Franzose« u»d Bayer» übeiflulyel- Die Quartiers- uud 
Borspauuslasteu, Coutributione» uud Lieferungen stiegen 
ins Ungeheure; ans das Land ob der Ens entfiel eine 
Kontribution von 3,867.187 fl. C.-M. W.-W und bas 
Land seufzte unter der Wucht der unaufhörlichen Forder¬ 
ungen der unersättliche« uud excessioen seiudlicheu Milizen. 
Die Seufzer der geplagten Unterthanen bewogen Den 
Kaiser Franz zum Abschluß des Friedens von Preßburg, 
freilich mit großen Opfern, und souach wurde am d. März 
1806 das Land von dieser Kriegsplage wieder frei. Aber 
der starke Verbrauch der Lebensmittel durch den Feind 
steigerte sehr die Preise der Lebensrnittel; der Schaffet 
Weizen kostete 38-40 st., Korn 24 fl., berste 22-23 fl., 
Hafer 17 fl.; das Psnnd Rindfleisch 15 kr., das Pfund 
Kalbfleisch 18 kr.; ferners stiegen in Folge der durch Kaiser 
Napoleon verhängten Continental,perre die Preise gewisser 
Artikel ungleich höher; im Jahre 1808 kostete 1 Pfund 
Kaffee 5 fl., 1 Pfund Zucker 3 fl. 48 fr.; im Jahre 1809 
1 Pfund Kaffee 9 fl., 1 Pfund Zucker 5 fl. Hiezu kam 
noch, daß die Bankozettel unverhältnismäßig vermehrt wurden, 
und zu eilten* niedrige« Kurse ,anke«; auch mußten neue 
außerordentliche Steuern ausgeschrieben, die Mauten vermehrt 
werden n. dgl. 
Und doch rüstete Oesterreich, obgleich durch die vor¬ 
hergehenden Kriege geschwächt, aber nicht vernichtet, seit 
dem Friedensschlüsse im Stillen sich zu einem neuen Kampfe 
gegen den übergewältiget, Napoleon.
	        
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